Ein Leben ohne Heirat
In den wirtschaftlichen Boom-Jahrzehnten Japans heiratete fast jeder Japaner. 1965 lag die Rate der unverheirateten Männer gemäss Huffington Post Japan bei tiefen 1,5 Prozent. Bei den Frauen war sie 2,53 Prozent. Diese Werten stiegen bis in die 1990er-Jahre nur sanft an.
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Dann kam die Wirtschaftskrise. Seither wandelt sich Japan rasant zu einem Land der Singles. Gemäss der letzten Volkszählung von 2015 bleiben 23,37 Prozent der Männer ein Leben lang unverheiratet. Bei den Frauen sind es 14,06 Prozent. Die Rate steigt seit 1995 alle fünf Jahre um jeweils 3 bis 5 Prozent an.
Der Heiratswunsch ist da, aber…
Die Gründe für diese Entwicklung sind ganz unterschiedlich. Interessanterweise sagen fast 90 Prozent der jungen Japaner, dass sie dereinst heiraten möchten (Asienspiegel berichtete). Die Ehe gehört in Japan immer noch zum idealen Lebenskonzept. Doch die hohe Beanspruchung bei der täglichen Arbeit sowie die spärliche Freizeit machen es nicht einfach, einen Partner fürs Leben zu finden.
Ausserdem hat das veränderte Arbeitsumfeld die Eheplanung erschwert. So verdienen die Menschen zwischen 30 und 39 Jahre heute weitaus weniger als noch vor zwanzig Jahren (Asienspiegel berichtete). Viele Junge schlagen sich mit befristeten Arbeitsverträgen und Teilzeitjobs durchs Leben. Heiraten und eine Familie gründen ist für viele finanziell gar nicht tragbar. Alleine eine Hochzeit kostet in Japan ein kleines Vermögen (Asienspiegel berichtete).
Zwischen Job und Familie
Ausserdem müssen sich viele Frauen noch immer zwischen Karriere und einem Kind entscheiden. Beides zu kombinieren bleibt ein schwieriges Unterfangen in einer Gesellschaft, die noch immer von traditionellen Rollenbildern geprägt ist (Asienspiegel berichtete). Alle diese Faktoren tragen dazu bei, dass sich Japan immer mehr zu einem Land der Singles entwickelt.
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