Die Touristensteuer in Japan
In vielen europäischen Städten ist es schon lange üblich, dass man als Tourist eine Übernachtungssteuer zu bezahlen hat. Von dieser Touristensteuer blieb Japan lange verschont. 2002 führte Tokio als erste Präfektur in Japan eine Steuer für Hotelgäste ein, die jeweils auch auf der Quittung ersichtlich sein sollte.
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Hierfür gilt eine einfache Berechnungsmethode: Eine Nacht, die weniger als 10’000 Yen pro Person kostet, ist steuerfrei. Für eine Nacht, die zwischen 10’000 und 14’999 Yen teuer ist, werden pauschal 100 Yen fällig. Für jeden höheren Preis sind es 200 Yen. Ab dem 1. Juli 2017 zieht nun die Präfektur Osaka nach. Hier gilt dieselbe Besteuerung wie in Tokio, mit dem Unterschied, dass ein Tourist ab 20’000 Yen pro Nacht einen Pauschalbetrag von 300 Yen zu bezahlen hat.
Und schon bald will auch Kyoto die Touristensteuer einführen, wie die Asahi Shimbun berichtet. Dies hat Bürgermeister Daisaku Kadokawa angekündigt. Frühestens ab April 2018 wird es soweit sein. Wie hoch die Besteuerung sein wird, ist zurzeit noch Gegenstand der Diskussionen. Besteuert werden sollen alle Touristen, die in einem Hotel oder in einer privaten Airbnb-Unterkunft übernachten.
Einnahmen für eine bessere Infrastruktur
Kyoto ist die Stadt, die wohl am meisten vom aktuellen Tourismusboom profitiert. Die alte Kaiserstadt zählt insgesamt über 55 Millionen Besucher pro Jahr. Um diesen Ansturm bewältigen zu können, muss auch die touristische Infrastruktur mithalten. Und genau in diesen Bereich werden die neuen Einnahmen fliessen. Dazu gehören Informationsschalter, eine effizientere Verkehrsplanung, mehrsprachige Verkehrsschilder oder ein besser ausgebautes Wifi-Netzwerk.
Es ist gut möglich, dass in naher Zukunft im ganzen Land eine einheitliche Touristensteuer fällig sein wird. Die Gouverneure aller Präfekturen haben diese Massnahme bereits ins Auge gefasst, wie Jiji News im Februar dieses Jahres berichtete. Denn viele Städte haben zurzeit Mühe, mit der rasanten Entwicklung im Tourismus-Bereich mitzuhalten. Es fehlt ihnen schlichtweg das Geld. Die Einnahmen aus der Touristensteuer sehen viele daher als Chance, um längst fälligen Investitionen vornehmen zu können.
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