Kid’s Week: Japans neue Urlaubsidee
Nur wenige Japaner machen Gebrauch vom gesetzlich garantierten bezahlten Urlaub. Stattdessen gibt es in Japan die nationalen Feiertage. Gleich 16 sind es an der Zahl. Der Höhepunkt ist jeweils im Frühling, wenn Ende April und Anfang Mai in kürzesten Abständen vier Feiertage aufeinanderfolgen. «Golden Week» nennt sich diese Periode. Dann ist ein ganzes Land unterwegs.
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Daneben gibt es pro Jahr noch drei Ferienzeiten für die Schüler, die ebenfalls für Familienausflüge genutzt werden. Und so ist das Reiseverhalten der Japaner gut vorhersehbar, für die touristischen Orte alles planbar. Das hat aber auch den Nachteil, dass die öffentliche Infrastruktur zu diesen Zeiten komplett überlastet ist. Hotels, Züge und Flüge sind zu dieser Zeit hoffnungslos ausgebucht.
Flexible Schulferien
Um etwas Druck wegzunehmen, plant die Regierung nun eine Reform der Schulferien. Anstatt 6 Wochen Schulferien sollen es künftig nur noch 5 Wochen sein. Im Gegenzug können die einzelnen Schulbezirke die abgezogene Woche in irgendeine andere Zeit des Jahres verlegen. Die Hoffnung ist, dass gerade bei den klassischen Familiendestinationen die Überlastungen etwas abnehmen werden. «Kid’s Week» nennt die Regierung dieses Projekt, wie die Nikkei Shimbun berichtet.
Gleichzeitig möchte die Regierung die Unternehmen dazu ermuntern, den Mitarbeitern mit Kindern während der «Kid’s Week» für ein paar Tage frei zu geben. Die Idee gehört zu einem Gesamtprojekt, mit dem man gegen die chronischen Überstunden und den systematischen Verzicht auf bezahlten Urlaub entgegenwirken möchte. Hierzu gibt es bereits verschiedene Ansätze.
Die neue Freizeit
So zwingt die Regierung die Beamten in Tokio, im Sommer das Büro jeweils spätestens um 20 Uhr zu verlassen (Asienspiegel berichtete). Tokios Gouverneurin Yuriko Koike hat derweil die Verwaltungsbüros ebenfalls aufgefordert die Lichter spätestens um 20 Uhr zu löschen (Asienspiegel berichtete). Auch der neu erschaffene «Premium Friday» geht in diese Richtung. Jeweils am letzten Freitag des Monats sollen die Angestellten bereits um 15 Uhr das Büro verlassen (Asienspiegel berichtete).
Ziel dieser Massnahmen ist ein Umdenken, von der die Gesellschaft wie auch die Wirtschaft profitieren sollen. Denn wer immer im Büro bleibt, der hat keine Zeit, um das hart verdiente Geld auszugeben und Stress abzubauen. Die Gesundheitskosten steigen, die Arbeitseffizienz geht verloren und der Wirtschaft fehlen die Einnahmen.
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