Das Ende der Rauchergesellschaft
Noch kann man Japan als ein raucherfreundliches Land bezeichnen. In vielen Restaurants, Bars und Cafés darf man weiterhin rauchen. Doch die Zeiten ändern sich. Das zeigt nun auch eine Erhebung des Gesundheitsministeriums. Zum ersten Mal überhaupt ist der Anteil an Personen in Japan, die täglich rauchen, auf unter 20 Prozent der Bevölkerung gefallen. Es sind genau genommen noch 19,8 Prozent. Es handelt sich um einen Rückgang von 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit geht der Anteil Raucher seit rund 20 Jahren kontinuierlich zurück.
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Dabei fällt auf, dass es einen grossen Unterschied zwischen den Geschlechtern gibt. Noch immer greifen täglich 29,8 Prozent der Männer täglich zur Zigarette. Bei den Frauen sind es bescheidene 8,6 Prozent. Am meisten Raucher findet man unter den Männern in den 30ern. Dort liegt der Anteil noch immer bei hohen 39,9 Prozent. Im historischen Gesamtvergleich ist der Rückgang der Raucher derweil enorm. 1966 griffen sagenhafte 83,7 Prozent der Männer und 18 Prozent der Frauen täglich zur Zigarette (Asienspiegel berichtete).
Das baldige nationale Rauchverbot
Preissteigerungen, Steuererhöhungen und ein grösseres Bewusstsein für die Gesundheitsrisiken haben zum anhaltenden Trend geführt. Aber auch die Überalterung der Gesellschaft spielt eine wesentliche Rolle. Ausserdem hat der japanische Staat 2013 seine Mehrheitsanteile an Japan Tobacco, der weltweit über 50’000 Menschen beschäftigt, Marken wie Winston, Mild Seven oder Camel produziert und jährlich Milliardenprofite generiert, abgestossen. Diese Besitzverhältnisse waren ebenfalls ein Grund, weshalb sich das Interesse an einer rauchfreien Gesellschaft lange in Grenzen hielt.
Inzwischen hat die japanische Regierung bis zu den Sommerspielen 2020 ein national geregeltes Rauchverbot angekündigt. Ein erster Gesetzesentwurf steht (Asienspiegel berichtete). Noch hat man sich noch nicht auf die Details einigen können.
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