Kyo­to will den Kai­ser zurück

Kaiser Akihito und seine Ehefrau Michiko im Jahr 2013.
Kai­ser Aki­hi­to und sei­ne Ehe­frau Michi­ko im Jahr 2013. Foto: flickr/​kane­gen

Einst war Kyo­to das Zen­trum Japans. Über 1000 Jah­re lang resi­dier­ten hier die Kai­ser. Der heu­te noch exis­tie­ren­de Kyo­to Gosho, der impe­ria­le Palast mit sei­ner gross­zü­gi­gen Park­an­la­ge, ist Zeu­ge jener Epo­che. 1868 folg­te schliess­lich der Umzug nach Tokio in die «öst­li­che Haupt­stadt». Trotz der «Degra­die­rung» ist Kyo­to der kul­tur­his­to­ri­sche Mit­tel­punkt des Lan­des geblieben.

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Und offen­bar sehen nun eini­ge Ein­woh­ner die Gele­gen­heit gekom­men, den kai­ser­li­chen Glanz zurück­zu­ho­len, wie die Mai­ni­chi Shim­bun berich­tet. So for­dert eine loka­le Ver­ei­ni­gung in einer Peti­ti­on, dass der aktu­el­le Ten­no Aki­hi­to nach sei­ner Abdan­kung nach Kyo­to zie­hen soll. 10’745 Unter­schrif­ten hat sie hier­für gesam­melt und die­se Pre­mier­mi­nis­ter Shin­zo Abe überreicht.

Das Anlie­gen wird von Bür­ger­meis­ter Dais­a­ku Kado­ka­wa unter­stützt. Die­ser hat erst kürz­lich den Vor­schlag unter­brei­tet, den Wohn­sitz eines Teils der kai­ser­li­chen Fami­lie per­ma­nent nach Kyo­to ver­le­gen zu las­sen, wie die Kyo­to Shim­bun berich­tet. Ein Exper­ten­gre­mi­um sol­le sich mit die­ser Fra­ge befas­sen, so sein Wunsch. Ganz unmög­lich scheint das Anlie­gen nicht zu sein. Immer­hin hat die Regie­rung in Tokio als Teil eines Dezen­tra­li­sie­rungs­pro­jek­tes beschlos­sen, das Amt für kul­tu­rel­le Ange­le­gen­hei­ten ab 2019 nach Kyo­to zu verschieben.

Abdan­kung Ende 2018

Erst kürz­lich hat das japa­ni­sche Unter­haus einem Gesetz zur kai­ser­li­chen Abdan­kung zuge­stimmt. Damit wird dem 83-jäh­ri­gen Aki­hi­to erlaubt, zurück­zu­tre­ten und den Thron sei­nem Sohn Naru­hi­to zu über­ge­ben. Es wird sich um die ers­te Abdan­kung seit 1817 han­deln. Denn bis­lang war es üblich, dass der japa­ni­sche Kai­ser bis zu sei­nem Tod im Amt blieb.

Noch wur­de das genaue Datum des Rück­tritts nicht kom­mu­ni­ziert. Exper­ten rech­nen damit, dass Ende Dezem­ber 2018 Schluss sein und die neue Epo­che unter Naru­hi­to am 1. Janu­ar 2019 begin­nen wird. Somit wür­de zum ers­ten Mal in der moder­nen Geschich­te Japans ein sorg­fäl­tig geplan­ter Ära-Wech­sel über die Büh­ne gehen (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Wie der Ten­nō sein Leben nach der Abdan­kung gestal­ten will, ist nicht bekannt. Eine Sache ist jedoch schon geklärt: Aki­hi­to wird nach sei­ner Kai­ser­zeit den Titel Joko tra­gen. Es ist eine offi­zi­el­le Bezeich­nung, die man schon in der Ver­gan­gen­heit abge­dank­ten Kai­sern gab.

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