Japans rie­si­ge Flughafen-Inseln

Mitten in der Bucht: Der Flughafen Kansai bei Osaka.
Mit­ten in der Bucht: Der Flug­ha­fen Kan­sai bei Osa­ka. Foto: Go_​Legacy / Shut​ter​stock​.com

AKTUA­LI­SIERT AM 8. AUGUST 2019 – In Japan gibt es 98 Flug­hä­fen. Vier davon wur­de auf rie­si­gen künst­li­chen Inseln im Meer gebaut. Den Anfang mach­te 1994 der Kan­sai Inter­na­tio­nal Air­port in der Bucht von Osa­ka. Die­ser soll­te den Stadt­flug­ha­fen Itami ent­las­ten. Um Lärm­kla­gen und Pro­tes­te wegen Land­ent­eig­nun­gen wie in Nari­ta (Asi­en­spie­gel berich­te­te) zu ver­hin­dern, hat­te man sich zu die­sem Schritt ent­schlos­sen. Der unge­wöhn­li­che Stand­ort hat­te auch den Vor­teil, dass man hier unge­stört einen 24-Stun­den-Betrieb ein­füh­ren konn­te. 10,5 Qua­drat­ki­lo­me­ter gross war die Insel bei ihrer Eröff­nung. Das 1,7 Kilo­me­ter lan­ge durch­ge­hen­de Ter­mi­nal-Gebäu­de wur­de vom renom­mier­ten Archi­tek­ten Ren­zo Pia­no entworfen.

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Der Flug­ha­fen hat­te jedoch einen Schön­heits­feh­ler. Die Insel sinkt wegen der Boden­be­schaf­fen­heit in der Bucht jähr­lich ein paar Zen­ti­me­ter ab. Das hielt die Bau­her­ren nicht davon ab, 2007 einen zwei­te Start- und Lan­de­bahn und ein wei­te­res Ter­mi­nal-Gebäu­de zu bau­en und so das Gelän­de auf 13 Qua­drat­ki­lo­me­ter zu erwei­tern. Das Absin­ken konn­te zwar nicht gestoppt, aber ent­schei­dend ver­lang­samt wer­den. Beim Tai­fun im Sep­tem­ber 2018 hat­te die­ser Bau­feh­ler jedoch Fol­gen. Die Pis­te A wur­de teil­wei­se unter Was­ser gesetzt. Zwar konn­ten nur vier Tage nach der Natur­ka­ta­stro­phe die ers­ten Flug­zeu­ge auf der Pis­te B die­ser gigan­ti­schen künst­li­chen Flug­ha­fen­in­sel in der Bucht von Osa­ka wie­der star­ten und lan­den. Die Pis­te A sowie der Ter­mi­nal 1, der die wich­ti­gen inter­na­tio­na­len Flü­ge abwi­ckelt, war jedoch für rund 10 Tage aus­ser Betrieb (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Heu­te ist der Kan­sai Inter­na­tio­nal Air­port mit über 23 Mil­lio­nen Pas­sa­gie­ren pro Jahr nach Hane­da und Nari­ta in Tokio der wich­tigs­te Flug­ha­fen Japans. Er hat sich vor allem zu einem Hub für Flü­ge inner­halb Asi­ens entwickelt.

Ein zwei­ter Flug­ha­fen in der­sel­ben Bucht

Der Flughafen in Kobe.
Der Flug­ha­fen in Kobe. Foto: Depo​sit​pho​tos​.com

Der Kan­sai Inter­na­tio­nal Air­port blieb nicht allei­ne. In der­sel­ben Bucht eröff­ne­te 2006 der Flug­ha­fen Kobe, eben­falls auf einer auf­ge­schüt­te­ten Insel. Der Bau die­ses Pro­jekts war umstrit­ten und bis heu­te kämpft der Inlands­flug­ha­fen, der vor allem von der Bil­lig­flug­ge­sell­schaft Sky­mark Air­lines benutzt wird, mit finan­zi­el­len Schwie­rig­kei­ten. 3 Mil­lio­nen Pas­sa­gie­re zählt der Kobe Air­port pro Jahr. Spek­ta­ku­lär ist die Ver­bin­dung zwi­schen dem Kobe- und dem Kan­sai-Air­port. Dank des Bay Shut­tle-Schnell­boots umgeht man kom­plett den Stadt­ver­kehr und ist nur 30 Minu­ten beim ande­ren Flughafen.

Nago­ya zieht nach

Der Chubu Centrair International Airport.
Der Chubu Cen­trair Inter­na­tio­nal Air­port. Foto: wikimedia/​Beh­Beh

In der Bucht von Ise bei Nago­ya eröff­ne­te 2005 ein eben­so spek­ta­ku­lä­rer Flug­ha­fen wie der in Osa­ka. Für den Chubu Cen­trair Inter­na­tio­nal Air­port wur­de eben­falls eine künst­li­che Insel in der Bucht erschaf­fen. Heu­te zählt der Flug­ha­fen 10 Mil­lio­nen Pas­sa­gie­re und bie­tet auch Direkt­flü­ge nach Euro­pa an. Wie in Kan­sai herrscht hier 24-Stun­den-Betrieb. So hat sich der Ort zu einem Geheim­tipp für Pas­sa­gie­re ent­wi­ckelt, die die grös­se­ren Hubs Tokio und Osa­ka mei­den möch­ten. Nago­ya liegt zudem geo­gra­phisch und ver­kehrs­tech­nisch ide­al zwi­schen den bei­den ande­ren Metro­po­len des Lan­des (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Die klei­nen Insel-Flughäfen

Der Flughafen Kitakyushu.
Der Flug­ha­fen Kitakyus­hu. Screen­shot: Goog­le Maps

Auch in der Gross­stadt Kitakyus­hu im Süden Japans zog man es vor, auf dem Meer einen Flug­ha­fen zu bau­en. 2006 eröff­ne­te der Kitakyus­hu Air­port, der dank sei­ner Off­shore-Lage eben­falls rund um die Uhr ange­flo­gen wer­den kann und so den Stadt­flug­ha­fen von Fuku­o­ka hät­te ent­las­ten sol­len. Mit rund 1,3 Mil­lio­nen bleibt das Pas­sa­gier­auf­kom­men aber gering. Der Ort bie­tet neben Inlands­ver­bin­dun­gen eine Rei­he von Flü­gen nach Süd­ko­rea und Chi­na an.

So etwas wie der Vor­gän­ger all die­ser Flug­hä­fen ist der Naga­sa­ki Air­port, der auf einer Insel in der geschütz­ten Bucht von Omu­ra gebaut wur­de. Doch im Gegen­satz zu den vor­he­ri­gen Bei­spie­len han­delt es sich hier­bei nicht um eine künst­li­che Insel. Viel­mehr nutz­te man hier eine bestehen­de Insel, ebne­te ihr Gelän­de ein und füg­te auf­ge­schüt­te­tes Land hinzu.

Der Flughafen Nagasaki.
Der Flug­ha­fen Naga­sa­ki. Screen­shot: Goog­le Maps
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