Sen­to: Japans Badehäuser

Ein Farbholzschnitt einer Badeszene aus dem 18. Jahrhundert von Torii Kiyonaga.
Ein Farb­holz­schnitt einer Bade­sze­ne aus dem 18. Jahr­hun­dert von Torii Kiyo­na­ga. Bild: wiki­me­dia

Japans Kul­tur der öffent­li­chen Bade­häu­ser reicht bis in die Kama­ku­ra-Zeit (1185 bis 1333) zurück. Sen­tō nen­nen sich die­se Orte. Im Gegen­satz zum Onsen, wo das Was­ser aus einer natür­li­chen heis­sen Quel­le aus der Tie­fe stammt, wird das Sen­tō in den meis­ten Fäl­len mit erhitz­tem Lei­tungs­was­ser gespeist. Die Sen­tō waren tra­di­tio­nell das Bade­zim­mer der Japa­ner und ein Treff­punkt im Quartier. 

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Ins­be­son­de­re in den ent­beh­rungs­rei­chen Jah­ren nach dem Zwei­ten Welt­krieg, als kaum jemand ein eige­nes Bad zuhau­se hat­te, erleb­ten sie ihre Boom-Zei­ten. Die Zahl der öffent­li­chen Bade­häu­ser stieg gemäss Biz-Jour­nal 1965 lan­des­weit auf über 22’000 an. Als mit dem auf­kom­men­den Wohl­stand das Bade­zim­mer in den eige­nen vier Wän­den zum Stan­dard wur­de, begann der Nie­der­gang die­ser Insti­tu­tio­nen. 2013 gab es in Japan noch rund 5200 Sen­tō, Ten­denz sin­kend. Allei­ne in Tokio schmolz die Zahl von einst 2600 auf heu­te 600, wie Tokyo Kei­zai berich­tet. Oft sind es nur noch gross­zü­gi­ge Steu­er- und Gebüh­ren­er­leich­te­run­gen, die vie­le Sen­tō noch am Leben hal­ten. Der­weil ist die Onsen-Kul­tur dank des Gesund­heits- und Erho­lungs­as­pek­tes sowie des Tou­ris­mus wei­ter­hin über­aus lebendig.

Neue Kon­zep­te

Mit neu­en Kon­zep­ten, auf­wen­di­gen Erneue­run­gen oder sogar Neu­bau­ten ver­sucht man die Sen­tō-Kul­tur nun wie­der­zu­be­le­ben. Das I love yu-Bad auf Nao­s­hi­ma ist so ein Bei­spiel einer Neuinterpretation:

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In der Prä­fek­tur Osa­ka geht man der­weil ganz ande­re Wege, wie die Asahi Shim­bun berich­tet. Hier setzt die loka­le Sen­tō-Ver­ei­ni­gung bei den ganz Klei­nen an. In 53 Bade­häu­sern wird Kin­der­gärt­ner und Grund­schü­lern die Bade­kul­tur näher gebracht. In Work­shops haben die Kin­der so die Gele­gen­heit, vor den regu­lä­ren Öff­nungs­zei­ten gemein­sam mit Gleich­alt­ri­gen das öffent­li­che Bad bes­ser ken­nen­zu­ler­nen, in der Hoff­nung, dass sie auch mal wie­der kommen. 

Und wenn gar nichts mehr hilft, wird das Bade­haus nicht sel­ten krea­tiv umge­nutzt, wie bei­spiels­wei­se in Ono­michi, wo aus dem eins­ti­gen Sen­tō ein Café gewor­den ist:

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