Das Essparadies hat ein Problem

Japan ist verrückt nach Essen. Tokio ist sogar die Stadt mit den meistens Restaurants auf der Welt (Asienspiegel berichtete). Doch kann Japan die Lebensmittel, die es konsumiert, auch selber produzieren? Die Antwort ist nein. Einzig beim Reis ist Japan ein Selbstversorger (Asienspiegel berichtete). Beim Rest ist Japan auf Importe angewiesen.
Der Selbstversorgungsgrad des Landes ist sogar extrem tief. Gemäss Landwirtschaftsministerium waren es 2016 gerade noch 38 Prozent. Es handelt sich um den ersten Rückgang seit sechs Jahren. Nur 1993 lag der Wert mit 37 Prozent noch tiefer. Der Grad basiert auf dem Verhältnis zwischen der im Inland produzierten Kalorienmenge und dem Kalorienverbrauch pro Person.
Japan ist in dieser Hinsicht unter den industrialisierten Nationen auf dem letzten Platz. So hat beispielsweise die Schweiz einen Selbstversorgungsgrad von 50 Prozent und Deutschland sogar von hohen 95 Prozent. Länder wie Kanada, Australien, die USA und Frankreich liegen in dieser Hinsicht bei über 100 Prozent und sind dadurch Exporteure von Grundnahrungsmitteln.
Immer weniger Bauern
Der Hauptgrund für den letztjährigen Rückgang waren die Taifune auf Hokkaido (Asienspiegel berichtete). Grosse Ausfälle beim Weizen und bei den Kartoffeln waren die Folge. Ganz allgemein aber hat der tiefe Selbstversorgungsgrad vor allem mit der sterbenden Landwirtschaft in vielen Teilen des Landes zu tun. Japan hatte noch nie so wenig Bauern wie heute (Asienspiegel berichtete). Die Überalterung und die tiefe Geburtenrate haben zu einer Landflucht geführt (Asienspiegel berichtete).
Noch 1965 hatte Japan einen vergleichsweise hohen Selbstversorgungsgrad von 73 Prozent. Seither geht es bergab. Mit dieser ungenügenden Ernährungssicherheit ist Japan ganz besonders den Schwankungen und Launen des globalen Marktes ausgesetzt. Die Regierung hat schon lange Alarm geschlagen. Bis zu 2025 hofft sie, den Grad zumindest wieder auf 45 Grad erhöhen zu können.
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