Das Kapselhotel entdeckt die Frau
Früher hatten die Kapselhotels praktisch zu sein. Die Stammkunden waren zumeist japanische Salarymen, die nach einer feierabendlichen Trinktour den Zug nach Hause nicht mehr erwischten oder auf Geschäftsreise billig übernachten wollten. Ein öffentliches Bad und eine lange Röhre genügten den meisten, um sich einen kurzen Erholungsschlaf zu gönnen. Alles hatte praktisch und effizient zu sein. Auf das Image dieser Bleiben legten die Betreiber nur wenig wert. Frauen war der Zutritt schon gar nicht erlaubt.
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Doch in den letzten Jahren hat sich einiges getan. Der Tourismusboom hat dafür gesorgt, dass inzwischen zahlreiche Themen-Kapselhotels entstanden sind (Asienspiegel berichtete). Den Anfang machte das 9 Hours in Kyoto im Jahr 2009. Hier wurde aus dem Kapselhotel ein futuristisch anmutendes Designobjekt, das für männliche und weibliche Kunden zugleich konzipiert wurde.
Gerade unter ausländischen Touristen entwickelte sich das 9 Hours zu einem Geheimtipp. Internationale Designmagazine berichteten über das neue Konzept. 2013 kam der Rückschlag, als das Hotel kurzfristig seine Tore schliessen mussten. Doch nur wenige Monate später wurde es mit neuem Management wiedereröffnet.
Ein 9 Hours nur für Frauen
Es war offenbar der richtige Schritt. 2014 wagte man die Expansion. Ein Ableger des Designhotels wurde im Flughafen Narita eröffnet. Es folgten weitere Eröffnungen in der Grossstadt Sendai im Nordosten Japans sowie im Tokioter Bezirk Shinjuku. Und nun gibt es in der Nähe der Station Kanda nördlich des Bahnhofs Tokio das neueste 9 Hours, auf 7 Stockwerken mit 70 Kapseln. Im Gegensatz zu den anderen Ablegern dürfen hier aber nur Frauen übernachten. Die Kapselhotels sind endgültig daran, ihr Salaryman-Image abzulegen.
Diesbezüglich ist das 9 Hours nicht einmal ein Trendsetter. In Tokio existieren mit dem Ladies 510, dem Nadeshiko Hotel Shibuya (Asienspiegel berichtete) und dem Akihabara Bay Hotel bereits andere Kapselhotels, die nur Frauen den Zutritt gewähren (Asienspiegel berichtete).
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