Der Auftritt der Geishas
In Tokio und im Rest der Welt nennt man sie Geisha, in Kyoto spricht man von Geiko. Und wenn sie noch in der Ausbildung sind, nennt man sie in der alten Kaiserstadt Maiko. Ihre weisse Schminke, der hochgesteckte Haarknoten und der elegante Kimono sind ihre Markenzeichen. Die Geisha ist eine kulturelle Institution, ja gar ein Wahrzeichen von Japan und die Person, die wohl am stärksten die Fantasien des Ausländers beflügelt. Kein anderer Beruf ist so sagenumwoben und geheimnisumwittert.
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Die Geishas sind heute Unterhaltungskünstlerinnen für die Schicht der Vermögenden aus Wirtschaft und Politik. Der Tanz, die Musik, die Teezeremonie und die Konversation beherrschen sie in Vollendung. Dafür ist ein jahrelanges Training notwendig. Aktiv sind sie hauptsächlich in den Teehäusern («ochaya») des Viertels Gion in Kyoto. Hierhin zieht es täglich auch die Touristen, die alle hoffen, zufällig eine Geiko oder Maiko in den historischen Gassen zu erblicken (Asienspiegel berichtete). Rund 2000 gibt es noch in Kyoto.
Der erste Tag im achten Monat
Die beste Gelegenheit, die Geikos und Maikos in den Gassen anzutreffen, ist jeweils an Hassaku, wie NHK News berichtet. Dies ist die Bezeichnung für den 1. Tag im 8. Monat des alten Mondkalenders. Der Tag markiert auch den Beginn der Erntezeit auf den Reisfeldern. Zu diesem Anlass beschenkten die Bauern traditionell die Leute, die ihnen beim Bestellen der Felder geholfen hatten.
Auch die Geikos und Maikos von Kyoto nutzen Hassaku, um sich bei den Lehrerinnen ihrer Künste und bei den Teehäusern, wo sie regelmässig auftreten, zu bedanken. Hierfür kleiden sie sich in einem formellen schwarzen Kimono und ziehen gemeinsam von Teehaus zu Teehaus, wo sie den Besitzern ihren Dank aussprechen und ein Geschenk überreichen. An diesen Tagen sind die Fotografen, Touristen und Journalisten zur Stelle. Aus sicherer Distanz haben sie jeweils die Gelegenheit, diesen elegante Auftritt der Geikos fotografisch festzuhalten.
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