Japans tropische Nächte
In den Jahren 2012 bis 2016 sind zwischen Juni und August alleine in Tokio 310 Menschen an einem Hitzschlag gestorben, wie die Yomiuri Shimbun berichtet. Die Statistik zeigt zudem, dass man nicht nur tagsüber dieser Gefahr ausgesetzt ist. Denn 81 davon starben irgendwann im Zeitraum zwischen 17 Uhr Uhr am Abend und 5 Uhr am Morgen. Betroffen sind zumeist Personen über 65 Jahre.
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In Japan ist die Sommerhitze selbst spürbar, wenn die Sonne schon längst verschwunden ist – und selbst bei überdurchschnittlich viel Regentagen wie in diesem Jahr. So zählt die japanische Hauptstadt immer mehr sogenannte tropische Nächte, in denen die Temperaturen nicht unter 25 Grad sinken. Eine Abkühlung sucht man dann vergebens.
Gemäss einer Studie der Japanischen Wetterbehörde hat sich die Zahl der tropischen Nächte in den letzten 80 Jahren verdoppelt. In den 1930er-Jahren gab es pro Jahr im Durchschnitt 9,7 solcher heissen Sommernächte in Japan (Asienspiegel berichtete). Zwischen 2005 und 2014 ist diese Zahl in 13 Regionen des Landes nun auf 24,7 angestiegen. In den urbanen Zentren wie Tokio (34,9 tropische Nächte), Yokohama (26,1), Nagoya (28,8) und Kyoto (26,9) sind die heissen Nächten noch viel zahlreicher.
Die urbane Hitzeinsel
Erklärt wird diese Intensivierung in den Städten mit dem Phänomen der urbanen Hitzeinsel. Durch die endlose Betonwüste und spärlichen Grünflächen staut sich die Hitze des Sonnenlichts so stark auf, dass in der Nacht eine Abkühlung ausbleibt. Die Millionen Klimaanlagen und Autos sowie die allgemeine globale Erwärmung tragen das Restliche zu diesem urbanen Effekt bei. Die Millionenstädte, insbesondere die Mega-City Tokio, werden so zu regelrechten Hitzespeichern. Ganz allgemein rechnet man in Japan damit, dass die heissen Sommertage mit über 30 Grad Celsius sich in den nächsten Jahren verdoppeln werden (Asienspiegel berichtete).
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