Die 88 Anime-Pilgerstationen
In Japan verwandelt die Kraft der Anime- und Manga-Kultur scheinbar unbedeutende Orte in Attraktionen für Besucher aus aller Welt. Von «Anime-Pilgerreisen» ist auf Japanisch die Rede. So ist beispielsweise ein Bahnübergang in Kamakura, der ein fester Teil der Eröffnungsszene aus dem Anime Slam Dunk ist, seit Jahren eine Sehenswürdigkeit (Asienspiegel berichtete).
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Der letztjährige Erfolgs-Anime «Your Name» hat einen ähnlichen Boom ausgelöst. Auf einen Schlag wurde der ländliche Bahnhof Hida-Furukawa, der im Anime originalgetreu wiedergegeben wird, zu einem Besuchermagneten (Asienspiegel berichtete). Gemäss Japan Times hat die Stadt Hida 2016 dank dieses Phänomens zum ersten Mal seit drei Jahren wieder über 1 Million Touristen angezogen. Die Anime-Serie «Lucky Star» von Kagami Yoshimizu aus dem Jahr 2007 verwandelte derweil das Städtchen Kuki und den lokalen Washinomiya-Schrein zu einer Sehenswürdigkeit. Damals verdreifachte sich die Zahl der Besucher dieses Schreins in der Präfektur Saitama auf einen Schlag.
88 Pilgerorte für Anime-Fans
Die lebendige Anime- und Manga-Kultur hat sich zu einem wichtigen Pfeiler für die Tourismus-Branche des Inselstaates entwickelt. 2016 entstand aus diesem Gedanken heraus die Anime Tourism Assocation, die unter anderem vom Verlag Kadokawa, dem Reisebüro-Giganten JTB und Japan Airlines gegründet wurde, wie die Mainichi Shimbun berichtet. Im August hat diese Vereinigung nun erstmals per Online-Abstimmung im In- und Ausland die «88 Anime-Pilgerstationen» gekürt. Hier gibt es die gesamte Liste auf Englisch. Tatsächlich sind es mehr als 88, doch man blieb in Anlehnung an den an den berühmten buddhistischen Pilgerweg von Shikoku mit seinen 88 heiligen Orten bei dieser Zahl.
Zu dieser exklusiven Auswahl gehören nicht nur spezielle Orte, die in Mangas und Animes erschienen, sondern auch Museen und Informationsorte, die bestimmte Werke und Künstler vorstellen. Natürlich ist auch der Anime «Your Name» mit Orten in Shinjuku in Tokio und Hida in Gifu, vertreten. Aber auch das Ishinomori Manga Museum in Ishinomaki (Asienspiegel berichtete) ist Teil dieser Liste.
Alle 88 Orte werden auf der Website der Anime Tourism Assocation entsprechend detailliert vorgestellt. Die Seite soll bald auch auf Englisch übersetzt werden. Künftig soll jedes Jahr eine aktualisierte Liste der 88 bedeutendsten Anime-Pilgerorte publiziert werden. Dahinter steckt auch die Hoffnung, die ländlichen Regionen touristisch zu fördern.
Die unabhängige Seite
Eine unabhängige Pilgerkarte bietet derweil die Website anime-tourism.jp an. Über 12’000 Orte aus mehr als 400 Werken wurden hier liebevoll zusammengestellt (Asienspiegel berichtete).
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