Kanada setzt auf Anime-Magie
Eigentlich hat es Kultregissuer Isao Takahata schon vor 40 Jahren vorgemacht. Mit seiner Anime-Serie «Heidi, Girl of the Alps» (jap. «Arupusu no Shōjo Haiji») von 1974 brannte sich die idyllische Schweizer Bergwelt in den Köpfen der Japaner ein. Der Anime sorgt bis heute dafür, dass die japanischen Touristen nach Maienfeld ins Schweizer Heidi-Dorf pilgern. Die Faszination ist ungebrochen. Zuletzt wurde Heidi für eine Anime-Werbung als 16-jähriges Mädchen in Tokio wieder zum Leben erweckt (Asienspiegel berichtete).
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Auf dieselbe Magie der Anime setzt nun auch Kanada. Der japanische Ableger der Tourismusbehörde des nordamerikanischen Landes hat hierfür Regisseur Hisayuki Tabata und das renommierte Studio CoMix Wave, das den Erfolgsanime Your Name produziert hat (Asienspiegel berichtete), verpflichtet. Entstanden ist ein kurzer Werbe-Anime, der das winterliche Kanada von seiner schönsten Seite zeigt.
Der Winterort Banff, der Abraham-See, die kanadischen Rocky Mountains, Vancouver, die Niagara-Fälle und Toronto kommen darin vor und dies auf eine verzaubernde Art und Weise, die weder Fotografen noch Filmemacher so umsetzen können. Für die Kampagne wurde ausserdem eigens eine Website auf Japanisch aufgeschaltet.
Aus einem Bahnhof wird eine Sehenswürdigkeit
Der Anime-Tourismus hat sich gerade in den letzten Jahren zu einem wichtigen Wirtschaftsmotor entwickelt. Die Kraft der Anime- und Manga-Kultur hat schon zahlreiche unbekannte Orte in Japan zu Besuchermagneten verwandelt. So wurde beispielsweise der ländliche Bahnhof Hida-Furukawa, der im Anime «Your Name» originalgetreu wiedergegeben wird, zu einer Sehenswürdigkeit, die jährlich von Tausenden von Anime-Fans aus der ganzen Welt aufgesucht wird. Von «Anime-Pilgerreisen» ist in diesem Zusammenhang die Rede.
Inzwischen hat Japans Tourimsubranche sogar die «88 beliebtesten Anime-Pilgerstationen» gekürt (Asienspiegel berichtete). Anime und Manga haben die Kraft, ganze Regionen touristisch und wirtschaftlich zum Blühen zu bringen. Kanada zeigt nun vor, wie man dieses Potential für das eigene Land nutzen kann.
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