Japans fehlende Politikerinnen
Seit seinem Amtsantritt Ende 2012 hat Shinzo Abe versprochen, die Frauen besser in die Arbeitswelt zu integrieren. Sie sollen die gleichen Chancen erhalten wie die Männer (Asienspiegel berichtete). Wie weit er jedoch von diesem Ziel entfernt ist, zeigt alleine ein Blick auf die anstehenden Unterhauswahlen vom 22. Oktober 2017. Lediglich 8 Prozent aller Kandidaten von Abes Liberaldemokratischer Partei (LDP) sind weiblich, wie die Mainichi Shimbun berichtet. Die Opposition schneidet diesbezüglich wesentlich besser ab. Bei der Party of Hope von Yuriko Koike sind es 20 Prozent Frauen, bei den Kommunisten und der Constitutional Democratic Party sind es jeweils 24 Prozent.
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Insgesamt sind 209 der 1180 Kandidaten fürs Unterhaus Frauen. Das entspricht einem mageren Anteil von 17,7 Prozent. Im bisherigen Unterhaus, das im September aufgelöst wurde, lag der Frauenanteil sogar nur bei 9,3 Prozent (44 von 472 Sitzen). Unter den G-7-Nationen schneidet Japan diesbezüglich am schlechtesten ab. Im weltweiten Vergleich ist der Inselstaat gemäss einer Studie der Inter-Parlamentary Union gerade mal an 165. Stelle (von 202 ausgewerteten Parlamenten). Die Schweiz liegt mit einem Frauenanteil von 32,5 Prozent auf Rang 36, Deutschland auf Rang 22 (37%) und Österreich auf Rang 46 (30,6%).
Neue Parteien, schwache Opposition
Premier Shinzo Abe erhofft sich mit den Wahlen einen neuen Schub. Denn in den letzten Wochen litt seine Popularität unter verschiedenen Skandalen (Asienspiegel berichtete). Der Wahlsieg ist der ewigen Regierungspartei LDP dennoch kaum zu nehmen. Zu schwach ist die Opposition, auch wenn mit der konservativen Party of Hope (Kibō no to) von Tokios Gouverneurin Yuriko Koike und Yukio Edanos liberaler Constitutional Democratic Party zuletzt neuer Schwung in die Parteienlandschaft gekommen ist.
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