Japans unabhängige Ehefrauen
Lange galt in Japan das klassische Familienbild, dass der Ehemann arbeiten geht und die Ehefrau sich um den Haushalt, die Kinder und die Buchhaltung kümmert (Asienspiegel berichtete). Von den Frauen erwartete die Gesellschaft, dass sie ihre Arbeit aufgeben, sobald sie ihr erstes Kind haben. Dieses traditionelle Rollenverständnis stimmt jedoch immer weniger mit der Realität überein, wie das neue Weissbuch des japanischen Arbeitsministeriums aufzeigt.
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Darin zeigt eine Umfrage, dass heute 54,4 Prozent der Frauen auch nach der Geburt des Kindes arbeiten möchte. Zu Beginn des Jahrtausends lag dieser Wert noch bei 33,1 Prozent. In 11,29 Millionen Haushalten arbeiten sowohl der Mann wie auch die Frau. In 6,64 Millionen Haushalten verdient nur der Mann Geld. Von allen erwerbstätigen Personen in Japan sind 43,5 Prozent Frauen. In absoluten Zahlen ausgedrückt sind dies 28,1 Millionen arbeitende Frauen und 36,5 Millionen arbeitende Männer. Während diese Zahl bei den Männern rückläufig ist, steigt sie bei den Frauen kontinuierlich an.
In Haushalten mit einem Einkommen von 5 bis 10 Millionen Yen arbeiten heute 64,7 Prozent der Frauen. Bei einem Einkommen von über 10 Millionen Yen sind es 56,1 Prozent. Japans Ehefrauen sind somit weitaus unabhängiger als frühere Generationen.
Grösster Personalmangel seit 1992
Beschleunigt hat diese gesellschaftliche Entwicklung die Tatsache, dass Japans wegen seiner rasant überalternden Gesellschaft die Arbeitskräfte ausgehen. Der Personalmangel ist gemäss Weissbuch zurzeit so gross wie zuletzt 1992, als Japans Wirtschaftswunder die Luft ausging. Eine nachhaltige Einwanderungspolitik gibt es in Japan nicht, auch wenn sich diesbezüglich einiges tut (Asienspiegel berichtete). Stattdessen setzt die aktuelle Regierung seit einigen Jahren ganz auf die Förderung der Frauen, Senioren und Roboter in der Arbeitswelt (Asienspiegel berichtete).
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