Schulbefehl: Haare schwarz färben!
Eine 18-jährige Schülerin mit natürlichem braunem Haar wurde von ihrer Highschool in Osaka wiederholt gezwungen, die Haare schwarz zu färben, wie die Asahi Shimbun berichtet. Ansonsten müsse sie die Schule verlassen, so die Drohung. Dass die Mutter der Schulleitung beteuerte, dass es sich um natürliches braunes Haar handelte, nützte nichts. Die Schulleitung bestand darauf. Man würde dies auch von einer blonden ausländischen Schülerin verlangen, hiess es.
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Die Schülerin tat schliesslich, was ihr gesagt wurde. Doch jedes Mal, wenn die braune Farbe wieder zu sehen war, wurde sie sofort gezwungen nachzufärben. Einmal wurde sie sogar vom Unterricht verwiesen, weil ihr Haar ungenügend schwarz war. Selbst von einem Schulausflug wurde sie verbannt. Seit letztem September geht sie gar nicht mehr zu Schule. Nun hat die Familie der Schülerin die Schule beim Bezirksgericht Osaka auf Schadenersatz verklagt.
2,2 Millionen Yen (16’600 Euro) verlangt sie als Entschädigung. Das Färben habe zu gesundheitlichen Schäden der Kopfhaut und der Haare geführt. Ausserdem habe sie durch den Zwang und die Ablehnung seelisch stark gelitten, so die Begründung der Kläger. Die Schule habe die Pflicht ein Umfeld zu erschaffen, das den Schülern eine gesunde Entwicklung ermögliche. Die Präfektur Osaka stellt sich bei diesem Streit offenbar hinter die Schule. Sie verlangt, die Klage abzuweisen.
Uniformität bis zum Haar
In Japans Schulen gilt Uniformität und dies nicht nur bei der Kleidung, sondern auch bei der Haarfarbe. Diese hat natürlich zu sein, im Fall von Japan bedeutet dies schwarz und nur schwarz. Sich die Haare blond oder braun zu färben, ist in den Highschools verboten. Dieses Verbot geht sogar so weit, dass Schüler mit hellerem Haar in einigen Highschools beweisen müssen, dass dies ihre natürliche Farbe ist (Asienspiegel berichtete). Normalerweise ist die Sache dann erledigt. In Osaka hat man sich aber offenbar für einen anderen Weg entschieden: Hier gilt der Zwang zum schwarz Färben.
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