Essen in Japans Fischparadies
Foodblog – Eine grosse Schale Reise bedeckt mit Fisch, Fleisch oder Gemüsezutaten. In Japan nennt sich ein solches Gericht Donburi. Die Varianten sind endlos. Das berühmteste Beispiel mag Yoshinoyas Gyudon sein, die mit Rindfleischscheiben gefüllte Reisschale zum Billigpreis (Asienspiegel berichtete). Eine weitere bekannte Variante ist Kaisendon mit viel rohem Fisch und Meeresfrüchten. In Kanazawas Fischmarkt Ōmichō ist diese Speise sogar die grosse Spezialität (Asienspiegel berichtete).
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Im Washō-Fischmarkt von Kushiro auf der Nordinsel Hokkaido hat man derweil eine ganz eigene Variante des Donburi entwickelt: Katte Don nennt sich dieses Gericht, das übersetzt so viel wie «So wie Du es möchtest Don» bedeutet. Es ist das wohl beste Frühstück der Stadt. Der Ablauf ist dabei stets derselbe. Zuerst kauft man sich im Fischmarkt eine Schale Reis, die es in verschiedenen Grössen gibt. Der Preis beläuft sich zwischen 100 und 300 Yen. Wenn man möchte, krieg man hier auch noch eine Miso-Suppe.
Danach geht zu einem der vielen Sashimi-Stände, die zahlreiche rohe und frische Fischsorten anbieten. Die Preise variieren stark. 1 Stück Kabeljau-Sashimi gibt es hier beispielsweise schon für 50 Yen. Lachs kostet 100 Yen. Beim Seeigel steigt der Preis schon auf 350 Yen. Für den fettigen Teil des Blauflossen-Thunfisch blättert man 500 Yen hin. Man gibt der Händlerin die Schale Reis und bestellt die gewünschte Sashimi-Sorten. Dabei sollte man mit viel Umsicht vorgehen. Ansonsten kann das Frühstück schnell ins Geld gehen. Man lässt hier schnell mal 2000 Yen liegen. Wie mein bescheidenes Katte-Don aussah, ist im Foto ganz unten ersichtlich. Es war köstlichster frischer roher Fisch. Würde ich in Kushiro leben, würde man mich wohl jeden Morgen hier finden.
Die kühle Stadt im Sommer
Der Washō-Fischmarkt gehört übrigens zu den besten auf der Nordinsel Hokkaido, die berühmt für ihre reichen Fischgründe ist. 1954 wurde dieser Ort eröffnet. 60 Läden haben sich hier eingemietet. Was mir auffällt ist die Freundlichkeit, Neugier und Offenheit der Händler. Man kommt schnell ins Gespräch. Kushiro ist ohnehin ein Besuch wert. Mit 180’000 Einwohnern handelt es sich um die östlichste und abgelgenste Grossstadt Hokkaidos. Das Umland der Hafenstadt bietet eines der grössten Sumpfgebiete des Landes (jap. Kushiro-Shitsugen). Ausserdem ist Kushiro die klimatisch wohl kühlste Grossstadt Japans. Hier steigen die Temperaturen selbst im Sommer kaum über 20 Grad. Im Land der grossen Sommerhitze ist diese eine angenehme Abwechslung.
Info
Washo Ichiba (Washo Fish Market)
Geöffnet: 8 bis 17 Uhr (sonntags bis 16 Uhr)
Hokkaido, Kushiro-City, Saiwaicho 14−1−9
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