Kyo­to platzt aus allen Nähten

Beim Kiyomizudera in Kyoto.
Beim Kiyo­mi­zu­de­ra in Kyo­to. Foto: flickr / Ray in Manila

Kyo­to ist die Stadt, die wohl am meis­ten vom Tou­ris­mus­boom pro­fi­tiert. Kaum jemand umgeht die­se alte Kai­ser­stadt mit ihren vie­len his­to­ri­schen Schät­zen. Über 55 Mil­lio­nen Tou­ris­ten und über 13 Mil­lio­nen Über­nach­tun­gen zählt Kyo­to inzwi­schen jähr­lich. Hier­zu zäh­len Japa­ner wie auch aus­län­di­sche Gäs­te. Die Belas­tung für die Stadt ist enorm. Der öffent­li­che Ver­kehr stösst heu­te schon an sei­ne Kapa­zi­täts­gren­zen und nicht regis­trier­te Ver­mie­tun­gen von Pri­vat­blei­ben neh­men zu. Gleich­zei­tig ist der Tou­ris­mus eine enor­me Einnahmequelle. 

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Um die­sen Ansturm bes­ser bewäl­ti­gen zu kön­nen, greift die Stadt nun zu einer Über­nach­tungs­steu­er, wie die Kyo­to Shim­bun berich­tet. Dies hat das Lokal­par­la­ment beschlos­sen. Künf­tig wird jeder über­nach­ten­de Tou­rist in Kyo­to zur Kas­se gebe­ten, egal ob er ein teu­res Hotel, eine bil­li­ge Blei­be oder eine Pri­vat­woh­nung bucht. Die Tari­fe wären folgendermassen:

Preis pro Nacht Steu­er
20’000 Yen und weniger 200 Yen
20’000 bis 49’999 Yen 500 Yen
50’000 Yen und mehr 1000 Yen

Es han­delt sich um die höchs­ten Sät­ze im Land. In den bei­den ande­ren japa­ni­schen Städ­ten Osa­ka und Tokio, die eben­falls eine Tou­ris­ten­teu­er ein­for­dern, wird weni­ger ver­langt. Gäs­te, die weni­ger als 10’000 Yen pro Über­nach­tung bezah­len, müs­sen dort sogar gar kei­ne Steu­ern bezah­len (Asi­en­spie­gel berich­te­te). In Kyo­to wer­den ein­zig Schü­ler und Stu­den­ten auf offi­zi­el­len Schul­aus­flü­gen sowie deren Leh­rer ausgenommen.

Wohin die Ein­nah­men fliessen

Kyo­to erhofft sich mit der Mass­nah­me Zusatz­ein­nah­men von jähr­lich 4,6 Mil­li­ar­den Yen (35 Mio Euro), wie die Nik­kei Shim­bun berich­tet. Das wäre das Dop­pel­te der Ein­nah­men von Tokio. Das Geld soll in den öffent­li­chen Ver­kehr und in die tou­ris­ti­sche Infra­struk­tur flies­sen. Dazu gehö­ren Infor­ma­ti­ons­schal­ter, eine effi­zi­en­te­re Ver­kehrs­pla­nung, mehr­spra­chi­ge Ver­kehrs­schil­der oder ein bes­ser aus­ge­bau­tes Wifi-Netz­werk. Das Geld soll aber für den Erhalt der Machiya-Stadt­häu­ser und die Aus­bil­dung tra­di­tio­nel­ler Hand­werks­künst­ler aus­ge­ge­ben wer­den. Noch benö­tigt Kyo­to eine Zusa­ge des Innen­mi­nis­te­ri­ums. Soll­te alles klap­pen, wir die Tou­ris­ten­steu­er ab Okto­ber 2018 fäl­lig sein. 

Wei­te­re Städ­te wer­den fol­gen. Bereits prü­fen gemäss Nik­kei Shim­bun auch die Nord­in­sel Hok­kai­do wie auch Kana­za­wa ähn­li­che Schritte.

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