Rauchverbot im Restaurant
Japan gehört zu den wenigen fortschrittlichen Ländern, wo der Zigarettenrauch noch fest zur Atmosphäre vieler Bars, Restaurants und Cafés gehört. Eigentlich wollte das Land hinsichtlich der Sommerspiele 2020 ernst machen mit einem national geregelten strikten Rauchverbot. Bereits im vergangenen Jahr wurden entsprechende Schritte angekündigt (Asienspiegel berichtete). Geschehen ist bislang jedoch nicht viel.
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Denn die Regierungspartei LDP wehrt sich gegen ein allzu striktes Rauchverbot. So möchte das Gesundheitsministerium eigentlich nur Bars und Restaurants, die maximal 30 Quadratmeter Fläche besitzen, vom Verbot befreien – sofern eine Lüftung installiert ist. Die Regierungspartei LDP pocht derweil auf 150 Quadratmeter. Zu gross ist der Widerstand aus der Gastronomie und vom Grosskonzern Japan Tobacco, der noch immer zu 30 Prozent dem Staat gehört. Bis ein Gesetz zustandekommen wird, werden wohl noch mindestens zwei Jahre vergehen, heisst es nun.
Und trotzdem tut sich etwas abseits der Zentralregierung. Die Lokalregierung von Tokio will nicht länger warten (Asienspiegel berichtete). Um dem olympischen Willen zu entsprechen, plant Gouverneurin Yuriko Koike eine zügige Umsetzung eines strikten Rauchverbots für die Hauptstadt, das für alle öffentlichen Gebäude, Restaurants und Bars gelten soll. Bei Verstoss droht eine Geldstrafe von bis zu 50’000 Yen. Über die Verordnung soll bereits im Februar 2018 im Lokalparlament abgestimmt werden. Die Umsetzung soll noch vor dem Rugby World Cup im September 2019 in Tokio folgen, wie Jiji News berichtet.
Die Restaurantketten gehen mit gutem Beispiel voran
Selbst in der Gastronomie scheint mittlerweile ein Umdenken stattzufinden, wie NHK News berichtet. Die populäre Restaurantkette Saizeriya, die sich auf italienisch angehauchte Mahlzeiten spezialisiert hat (Asienspiegel berichtete), geht fest davon aus, dass das Rauchverbot in naher Zukunft kommen wird. Daher schreitet sie jetzt schon zur Tag. Bis September 2018 führt sie ein komplettes Rauchverbot in ihren über 1000 Ablegern im ganzen Land ein. Damit verabschiedet sich das Restaurant vom bisherigen System der Raucherabteile.
Saizeriya ist nicht alleine. Auch Kentucky Fried Chicken wird in den 320 direkt betriebenen Restaurants ab März 2018 das Rauchverbot einführen. Die 830 Franchise-Betriebe sollen schrittweise nachziehen. Auch wenn die Politik noch nichts entschieden hat: Alleine die Diskussion über das Rauchverbot zeigt bereits Wirkung.
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