Die Turnschuh-Pendler
In Japan lanciert man die grossen Projekte, die zu einem gesellschaftlichen Umdenken führen sollen, gerne von oben. So war es mit «CoolBiz» 2005, als die Regierung den Büroarbeitern eine Sommermode verordnete, um den hohen Energieverbrauch durch die Klimaanlagen in den Büroräumen zu senken. Die Aktion war ein voller Erfolg. Seither geht Japan in den Sommermonaten jeweils krawattenlos, kurzärmlig und mit offenem Kragen zur Arbeit (Asienspiegel berichtete). Für die Wintermonate gibt es derweil die «WarmBiz»-Kampagne (Asienspiegel berichtete).
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Nun arbeitet die japanische Sportbehörde an einem neuen Trend: Ihre Mitarbeiter pendeln künftig in Turnschuhen zur Arbeit, wie NHK News berichtet. Mit dieser Aktion, die den Namen «Fun and Walk» trägt, sollen die Büroarbeiter zu mehr Bewegung animiert werden. Das bedeutet auch, dass man beim Pendeln mal längere Wege zu Fuss zurücklegen und anstatt den Aufzug die Treppe benutzen soll. Ziel ist es, die tägliche Schrittzahl zu erhöhen.
Salarymen bewegen sich kaum
Denn Studien zeigen, dass sich die japanischen Büroarbeiter viel zu wenig bewegen, wie FNN News berichtet. Nur gerade 30 Prozent der 20- bis 49-Jährigen betätigen sich mindestens 1 Mal in der Woche sportlich. Mit dem «Sneaker-Pendeln» soll die Bewegung zu einem natürlichen Teil des Alltags eines Salarymans werden. Am 6. Dezember wurde die Idee erstmals getestet. Die Angestellten der Sportbehörde kamen im Anzug und in Turnschuhen zur Arbeit. Ab März 2018 wird die Aktion dann richtig starten, in der Hoffnung, dass bald schon andere Behörden und Unternehmen mitziehen.
Die Idee tönt vielversprechend. Doch nicht immer sind diese Aktionen erfolgreich. So hat sich der in diesem Jahr eingeführte «Premium Friday», der den Salarymen ein verlängertes Wochenende verspricht, bis heute nicht wirklich durchgesetzt (Asienspiegel berichtete).
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