Ein Feiertag, den es bald nicht mehr gibt
Der japanische Kaiser Akihito wird am 30. April 2019 abdanken (Asienspiegel berichtete). Am folgenden Tag wird Sohn Naruhito den Thron besteigen und damit zum neuen Tenno gekrönt. Es wird der erste sorgfältig geplante Ärawechsel in der modernen Geschichte Japans sein. Denn bislang war es üblich, dass die Amtszeit eines Kaisers mit dessen Tod endete. Die vorzeitige Abdankung wird ausserdem einen Einfluss auf den Feiertagskalender der Japaner haben.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Denn seit 1868, dem Beginn der Meiji-Modernisierungszeit, ist der Geburtstag des Tennos auch immer ein nationaler Feiertag. Akihitos Geburtstag ist der 23. Dezember 1933. Dementsprechend war dieser Tag bislang auch ein offizieller Ruhetag. Neu wird der «Emperor’s Birthday»-Feiertag aber auf den 23. Februar fallen, dem Geburtstag des jetzigen Kronprinzen Naruhito. Der 23. Dezember könnte somit ab 2019 wieder zu einem normalen Tag werden.
Noch hat die Regierung diesbezüglich keinen Entscheid getroffen. Einen doppelten kaiserlichen Feiertag möchte man möglichst verhindern, da ansonsten die Autorität des neuen Tenno Naruhito in Frage gestellt werden könnte, wie die Mainichi Shimbun berichtet. Ein Jōkō Tanjōbi, ein Feiertag des abgedankten Kaisers, ist somit eher weniger wahrscheinlich.
Hirohitos Geburtstag ist bis heute ein Feiertag
Es könnte aber auch gut sein, dass der 23. Dezember in einer anderen Form als Feiertag erhalten bleiben wird. So blieb zum Beispiel der Geburtstag von Kaiser Hirohito (regierte von 1926 bis 1989, Regierungsära Showa), der 29. April, nach dessen Tod ein Feiertag. Damals wurde er in Midori no hi (dt. «der grüne Tag») unbenannt. 2007 gab es eine Umstellung. Der Grüne Tag wurde auf den 4. Mai verschoben. Der 29. April ist seither offiziell der «Showa-Tag», der an die Ereignisse der langen Regierungsära von Hirohito erinnern soll (Asienspiegel berichtete). Selbst der Geburtstag des Meiji-Kaisers (1868 bis 1912) ist bis heute als Feiertag am 3. November («Kulturtag») erhalten geblieben, wobei man dann offiziell die Proklamation der Nachkriegsverfassung feiert.
Es kann also durchaus sein, dass auch der 23. Dezember unter neuem Namen erhalten bleiben wird. An Kreativität mangelt es nicht. Immerhin ist Japan das Land mit den meisten nationalen Feiertagen. 16 sind es zurzeit (Asienspiegel berichtete).
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken