2025: 4 Mil­lio­nen weni­ger Einwohner

Die Metropole Tokio: Nicht überall in Japan hat es so viele Menschen.
Die Metro­po­le Tokio: Nicht über­all in Japan hat es so vie­le Men­schen. Foto: Depo​sit​pho​tos​.com

Aktua­li­siert am 25.10.2019 – In einer kur­zen Zeit­span­ne von fünf Jah­ren ist Japans Ein­woh­ner­zahl um 1 Mil­li­on geschrumpft. Leb­ten 2010 noch 128 Mil­lio­nen Men­schen in Japan, waren es 2015 knapp 127 Mil­lio­nen (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Hält die tie­fe Gebur­ten­ra­te an, wird Japan bereits 2053 unter die kri­ti­sche Schwel­le von 100 Mil­lio­nen sin­ken (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Bis dann wer­den fast 40 Pro­zent der Bevöl­ke­rung über 65 Jah­re alt sein. Das heu­ti­ge Sozi­al- und Ren­ten­sys­tem in der heu­ti­gen Form könn­te so nicht mehr finan­ziert werden.

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Und das alles ist kein Sze­na­rio, das in wei­ter Zukunft liegt. Schon heu­te sind die Fol­gen für die Wirt­schaft spür­bar. Die Bau­in­dus­trie, die Gas­tro­no­mie oder der Pfle­ge­be­reich kämp­fen bereits mit einem aku­ten Per­so­nal­man­gel (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Allei­ne bis 2025 wird Japans Ein­woh­ner­zahl noch­mals um 4 Mil­lio­nen zurück­ge­hen. Das ent­spricht knapp der Grös­se von Yoko­ha­ma, immer­hin die zweit­gröss­te Stadt des Landes.

Lösungs­vor­schlä­ge

Der Inter­na­tio­na­le Wäh­rungs­fonds (IWF) sieht daher drin­gend Hand­lungs­be­darf für das Land. In einem Blog­ein­trag nennt der IWF das Steu­er­sys­tem, die sozia­len Nor­men und die Arbeits­prak­ti­ken als Haupt­grün­de für das aktu­el­le Pro­blem der Über­al­te­rung und des Per­so­nal­man­gels. In den meis­ten Fäl­len ist in Japan noch immer der Ehe­mann der Haupt­er­wer­ben­de in der Fami­lie. Die Ehe­frau arbei­tet in vie­len Fäl­len nur gera­de so viel, dass kei­ne zusätz­lich Steu­ern anfal­len. Das ist bis zu einem jähr­li­chen Ein­kom­men von 1,03 Mil­lio­nen Yen der Fall.

Der IWF schlägt daher vor, die­ses kon­tra­pro­duk­ti­ve Steu­er­sys­tem von 1961 den heu­ti­gen Bedin­gun­gen anzu­pas­sen, um Dop­pel­ver­die­ner nicht zu bestra­fen. Gleich­zei­tig braucht das Land mehr Kin­der­ta­ges­stät­ten, damit auch Müt­ter einer regel­mäs­si­gen Arbeit nach­ge­hen kön­nen. Auch die Kul­tur der stän­di­gen Über­stun­den müs­se bekämpft wer­de. Denn mehr Frei­zeit bedeu­tet auto­ma­tisch mehr Zeit für die Fami­lie und für Kin­der. Letzt­end­lich sei ein gesell­schaft­li­ches Umden­ken not­wen­dig, so dass Frau­en pro­blem­los einer beruf­li­chen Kar­rie­re nach­ge­hen und gleich­zei­tig Kin­der gross­zie­hen kön­nen. Heu­te gilt meis­tens: Ent­we­der Kind oder Kar­rie­re, bei­des geht nicht.

Gesell­schaft­li­cher Wan­del braucht Zeit

Für die japa­ni­sche Regie­rung sind dies kei­ne neu­en Ansät­ze. In eini­gen Punk­ten hat sie durch­aus ers­te Mass­nah­men ergrif­fen (Asi­en­spie­gel berich­te­te, hier und hier). Doch bean­sprucht ein gesell­schaft­li­cher Wan­del immer viel Zeit. Es bleibt daher die Fra­ge, ob Japan noch schnell genug und mit den rich­ti­gen Mit­teln auf die­se demo­gra­fi­schen Her­aus­for­de­run­gen reagie­ren kann.

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