Ōsōji: Japans Jahresendputz im Ninja-Stil
In Japan gibt es keinen Frühjahrsputz, sondern vielmehr einen «Jahresendputz». Ōsōji nennt sich dieses alljährlich wiederholende Ritual, bei dem das Haus oder die Wohnung gründlich gereinigt wird. Mit einem Mundschutz ausgerüstet wird dann der Haushalt von Dreck und Staub befreit, so dass man das neue Jahr sauber und rein beginnen kann. Diese Tradition hat ihren historischen Ursprung in der Edo-Zeit (1603 bis 1868). Damals war es üblich, am 13. Dezember sein Haus in Ordnung zu bringen, um die Neujahrsgötter willkommen zu heissen. Heute erledigen die meisten diese Arbeit jeweils in der letzten Dezemberwoche.
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Ōsōji betrifft aber nicht nur die privaten Häuser. Auch einige Sehenswürdigkeiten unterziehen sich diesem Reinigungsritual und dies mit entsprechend grossem Aufwand. So wird alljährlich die Burg von Himeji einer Grundreinigung unterzogen. Am 20. Dezember war es wieder mal soweit, wie die Sankei Shimbun berichtete. Rund 1000 Personen befreiten die Anlage vom Dreck, der sich in einem Jahr angesammelt hatte. Für die spektakulären Putzeinlagen an den Fassaden des Hauptturms waren Soldaten der japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte zuständig. Mit Hilfe von Kletterseilen und 5 Meter langen Putzbesen erledigten sie diese nicht ganz einfache Arbeit. Es sieht aus als sei eine Ninja-Truppe am Werk.
Eine der wenigen Originalburgen des Landes
Die Burg von Himeji in der Präfektur Hyogo gehört zu den ältesten erhaltenen architektonischen Kulturschätzen Japans. Seit 1993 ist sie sogar UNESCO-Weltkulturerbe. Sowohl die Bombardierungen der Stadt im Zweiten Weltkrieg wie auch das Grosse Erdbeben von 1995 hat sie praktisch schadlos überstanden. Zwischen 2010 und 2015 wurde das eindrückliche Bauwerk aufwendig restauriert. Seither erstrahlt es wieder in seiner originalen weissen Fassade (Asienspiegel berichtete).
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