Endlich erwachsen!
Offiziell volljährig wird man in Japan im Alter von 20 Jahren. Eingeführt wurde diese Altersgrenze während der Meiji-Zeit (1868 bis 1912), als sich Japan öffnete und in rasantem Tempo modernisierte. Seit 1948 wird der Eintritt in diesen neuen Lebensabschnitt im Januar mit einem nationalen Feiertag gefeiert. Seit diesem Jahrtausend findet dieser sogenannte «Tag der Mündigkeitserklärung» (jp. Seijin no hi) jeweils am 2. Montag des neuen Jahres statt. Dieses Jahr ist es der heutige 8. Januar. Alle Japaner, die zwischen dem 1. April 2017 und dem 31. März 2018 das 20. Altersjahr erreicht haben, nehmen dann an einer Zeremonie in ihrer Heimat teil.
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An diesem Tag tragen die jungen Japanerinnen einen formellen, stilvollen Furisode-Kimono mit den typischen langen Ärmeln. Und weil es im Januar kalt ist, trägt die Frau gewöhnlich noch einen eleganten, zumeist weissen Pelzschal. Gerade diese Kleidungstradition macht den Seijin no hi zu einem ganz speziellen Feiertag. Selten sieht man in Japan so viele elegante Kimonos an einem Tag. Für die Frauen ist es neben der eigenen Hochzeit eine der seltenen Gelegenheiten, einen solchen Furisode-Kimono zu tragen. Auch die Männer trugen am Seijin no hi gewöhnlich die traditionelle Hakama-Kleidung. Doch immer mehr ziehen es vor, mit Anzug und Krawatte an der Zeremonie teilzunehmen.
So wenige neue Volljährige wie noch nie
Dieser Tag hatte aber auch schon bessere Zeiten. Denn die Zeiten als die Babyboomer-Generation erwachsen wurde, sind lange vorbei. 1974 erreichten 2,46 Millionen das 20. Altersjahr. 1990 waren es immer noch hohe 1,88 Millionen. In diesem Jahr werden es genau wie schon 2016 nur noch 1,23 Millionen sein, wie die Sankei Shimbun berichtet. Dies entspricht nur gerade mal 0,97 Prozent der Gesamtbevölkerungszahl. Es ist das 8 Jahr hintereinander unter 1 Prozent. Wegen der tiefen Geburtenrate wird der Negativtrend anhalten. Bis 2025 werden es nur noch 1,08 Millionen neue Erwachsene sein.
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