Im Land der Single-Haushalte

Einst lebten in Japan wie selbstverständlich drei Generationen unter einem Dach. Diese traditionelle Form des Zusammenlebens existiert bis heute. Tatsache ist jedoch, dass nur noch eine Minderheit der Japaner so lebt. Inzwischen überbietet eine ganz andere Lebensweise alle anderen: Es ist der Single-Haushalt. 2015 lebten in 18,42 von landesweit 53,3 Millionen Haushalten nur eine einzige Person, wie die Asahi Shimbun berichtet. Das entspricht 34,5 Prozent. Es ist somit die häufigste Wohnform überhaupt.
1990 war dies noch ganz anders. Damals war die Familie mit Kindern mit 37,3 Prozent in der Mehrheit. Heute ist dieser Anteil auf 26,9 Prozent gesunken. Die Trend zum alleine Leben hält unvermindert an. Bis 2040 werden die Single-Haushalte 39,3 Prozent ausmachen. Die Entwicklung hat damit zu tun, dass die Japaner immer später heiraten oder sich ganz fürs Single-Leben entscheiden.
Restaurants und Produkte für Singles
Die Wirtschaft hat sich schon längst diesen Realitäten angepasst. Blind-Date-Restaurants in den Städten sind gross im Trend (Asienspiegel berichtete). Restaurants und Cafés richten sich mit Einzelplätzen ganz auf den Single-Kunden aus (Asienspiegel berichtete). Karaokeboxen für eine einzige Person sind auch nichts Ungewöhnliches. In den Supermärkten wächst derweil die Zahl der «Ichi-nin-mae»-Produkte (Portionen für 1 Person) stetig. Selbst klassische Familienessen, wie zum Beispiel der Nabe-Eintopf, gibt es inzwischen für den Single (Asienspiegel berichtete).
Diese neue Realität stellt die Gesellschaft jedoch vor neue Herausforderungen. Bereits heute leben in 18,5 Prozent aller Haushalte alleinstehende Rentner. Bis 2040 wird diese Zahl auf 22,9 Prozent ansteigen. Nicht alle diese Personen werden auf Hilfe von Verwandten zählen können. Es wird neue Lösungsansätze brauchen, um diese Personen unterstützen zu können.
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