Japans Heisei-Ära: Vom Game Boy bis zum Skytree

Eine Szene aus der ersten Game-Boy-Fernsehwerbung.
Eine Sze­ne aus der ers­ten Game-Boy-Fern­seh­wer­bung. Screen­shot: Nintendo

In Japan schreibt man das Jahr 2018 oder gemäss tra­di­tio­nel­ler Zeit­rech­nung «Heisei 30». Heisei (kann als «Frie­de über­all» über­setzt wer­den) ist die Ärade­vi­se des der­zei­ti­gen Kai­sers Aki­hi­to und die Zahl steht für des­sen Amts­jah­re. Gera­de mal vier sol­cher Epo­chen erleb­te Japan in den letz­ten 150 Jah­ren: Die Mei­ji- (1868 bis 1912), Tais­ho (1912 – 1926), Showa- (1926 – 1989) und Heisei-Ära (1989 bis heute). 

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Für die Japa­ner sind es nicht irgend­wel­che abs­trak­te Begrif­fe. Sie wer­den im All­tags­le­ben aktiv ver­wen­det. Beim Aus­fül­len von For­mu­la­ren ist es nichts Unge­wöhn­li­ches, dass man nicht unse­re Jah­res­zahl, son­dern die japa­ni­sche Vari­an­te hin­schreibt. Die Ärade­vi­sen sind für die Japa­ner aus­ser­dem ein his­to­ri­scher Kom­pass. Bei­spiels­wei­se ver­bin­den vie­le Japa­ner die Showa-Nach­kriegs­de­ka­den mit dem Wirt­schafts­wun­der. Für vie­le waren es die gol­de­nen Jah­re (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Die Heisei-Ära bedeu­te­te für vie­le der­weil das Ende der Eupho­rie. Die Wirt­schafts­bla­se platz­te. Es folg­ten die Jah­re der Kri­se und der Anschlag der AUM-Sek­te auf die Tokio­ter U-Bahn (Asi­en­spie­gel berich­te­te). 1995 erschüt­ter­te das Kobe-Erd­be­ben eine gan­ze Nati­on (Asi­en­spie­gel berich­te­te). 2011 kam es zur ver­hee­ren­den Drei­fach­ka­ta­stro­phe, die bis heu­te ihre Spu­ren hin­ter­lässt. Und den­noch war nicht nur alles nega­tiv in die­sen 30 Jah­ren, ganz im Gegen­teil. Die Heisei-Jah­re waren auch geprägt von Höhe­punk­ten, die nicht nur Japa­nern ein Begriff sind. Im Fol­gen­den eine klei­ne Auswahl. 

Game Boy und Hayao Miyazaki

Im ers­ten Jahr­zehnt der Heisei-Jah­re präg­te das Land die glo­ba­le Game-Indus­trie. 1989 brach­te Nin­ten­do den Game Boy auf den Markt, mit dem das Zeit­al­ter der por­ta­blen Spiel­kon­so­len begann. Nur ein Jahr spä­ter ant­wor­te­te Sega mit dem Game Gear, der zwar ein Farb­dis­play besass, aber nie die Popu­la­ri­tät des Game Boys erreich­te. Nin­ten­do ent­wi­ckel­te zudem 1990 mit dem Super Nin­ten­do, auf Japa­nisch Sūpā Fami­kon genannt, eine Heim­kon­so­le, die welt­weit die Jugend der 90er in ihren Bann zog. Schliess­lich wur­de die Play­sta­ti­on von Sony ab 1994 zum gröss­ten Konkurrenten. 

Da war aber auch Tama­got­chi von Ban­dai, das vir­tu­el­le Haus­tier auf dem Mini-Dis­play. Das Elek­tro­nik­spiel­zeug in der Form eines Plas­tik­eis erschien 1996 in Japan und wur­de zum Kult für eine gan­ze Gene­ra­ti­on. Poké­mon, des­sen Erfolg bis heu­te anhält, erleb­te im sel­ben Jahr sei­ne Pre­mie­re. Der­weil wur­de 1995 mit der Serie Neon Gene­sis Evan­ge­li­on eine der ein­fluss­reichs­ten Ani­me-Pro­duk­tio­nen über­haupt rea­li­siert (Asi­en­spie­gel berich­te­te). 2001 fei­er­te «Spi­ri­ted Away» von Hayao Miya­za­ki und sei­nem Stu­dio Ghi­b­li in Japan Pre­mie­re. Der Ani­me ist bis heu­te der erfolg­reichs­te japa­ni­schen Kino­film (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Die Oscar-Aus­zeich­nung mach­te Miya­za­ki end­gül­tig zu einem glo­ba­len Superstar. 

Die 1990er boten aber auch Höhe­punk­te abseits der Welt der Spie­le und der Ani­mes. 1992 mach­te die Shink­an­sen-Stre­cke zwi­schen Tokio und Haka­ta mit der Ein­füh­rung der Nozo­mi-Ver­bin­dun­gen einen beacht­li­chen Geschwin­dig­keits­sprung (Asi­en­spie­gel berich­te­te). 1993 wur­de aus­ser­dem der Hawaii­aner Ake­bo­no der ers­te Aus­län­der, der den Sta­tus des Yoko­zu­na erreich­te. Im sel­ben Jahr wur­de die J-League mit 10 Mann­schaf­ten ins Leben geru­fen. Die Fuss­ball-Pro­fil­li­ga wur­de zur Erfolgs­ge­schich­te. Heu­te ist Fuss­ball in Japan genau so beliebt wie der Natio­nal­sport Baseball. 

Der höchs­te Fernsehturm

Auch bauch­tech­nisch setz­te Japan neue Stan­dards. 2003 wur­de Rop­pon­gi Hills eröff­net. Der gigan­ti­sche Büro-, Restau­rant, Shop­ping-Kom­plex wur­de zum neu­en Vor­bild für wei­te­re ähn­li­che Moder­ni­sie­rungs­pro­jek­te in Tokio und ande­ren japa­ni­schen Städ­ten. Zum neu­en Wahr­zei­chen der Haupt­stadt wur­de der­weil der Tokyo Skyt­ree, mit 634 Metern das zweit­höchs­te Bau­werk der Welt (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Der Fern­seh­turm ersetz­te den Tokyo Tower, der zum Sym­bol des Wirt­schafs­wun­ders nach dem Zwei­ten Welt­krieg wur­de. Sei­nen gros­sen Test bestand der Skyt­ree, als er noch in der Bau­pha­se das gros­se Erd­be­ben von 2011 schad­los überstand. 

Wel­ches war Ihrer Mei­nung nach einer der gros­sen Höhe­punk­te der Heisei-Jahre?

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