Den Schrein der 1000 Tore gibt es nicht nur in Kyoto
Der Fushimi-Inari-Schrein in Kyoto ist eine der berühmtesten heiligen Shinto-Stätten in Japan (siehe Video unten). Seine fast 10’000 Torii gehören neben dem roten Eingangstor des Itsukushima-Schreins in der Bucht von Miyajima (Asienspiegel berichtete) und dem Berg Fuji (Asienspiegel berichtete) zu den meist fotografierten Sehenswürdigkeiten in Japan. Der Schrein ist dem Reisgott Inari gewidmet. Weil der Fuchs als sein Diener angesehen wird, findet man auf dem Gelände zahlreiche Statuen des Tieres. Täglich besuchen Tausende von Menschen diesen Ort. Doch es gibt auch ruhigere Stunden hier. Denn der Schrein hat eigentlich 24 Stunden geöffnet, auch wenn die Öffnungszeiten etwas anderes besagen. So kann man selbst zur nächtlichen Stunde durch den «Torii-Tunnel» spazieren.
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Ein Inari-Schrein in den Bergen
Und was viele nicht wissen: Es ist nicht der einzige Schrein dieser Art. Der Fushimi-Inari ist zwar der Hauptschrein und zweifellos der schönste. Doch im ganzen Land gibt es zahlreiche weitere Inari-Schreine, die dem Reisgott gewidmet sind und einen ähnlichen Aufbau besitzen, wie zum Beispiel der Taikodani-Inari- Schrein in der historischen Bergstadt Tsuwano in der Präfektur Shimane. Ein steiler Torii-Tunnel führt hier hoch zum Hauptschrein. Es sind exakt 263 Stufen und rund 1000 Torii.
Es handelt sich um einen der 5 wichtigsten Inari-Schreine Japans. Und das schönste ist, dass es im Vergleich zum Vorbild in Kyoto hier nur wenige Touristen hat. Das Bergdorf Tsuwano ist ohnehin ein Besuch wert. Eine wunderbare Berglandschaft, eine Burgruine, eine historische Altstadt mit herrschaftlichen Samurai-Häusern und zwei katholische Kirchen, die eine tragische Geschichte erzählen, findet man hier (Asienspiegel berichtete).
Ein Inari-Schrein in Tokio
Selbst in Tokio gibt es eine heilige Stätte, die dem Reisgott gewidmet ist. Es handelt sich um den Nezu-Schrein, der mit einem kleineren Torii-Tunnel und einem Garten mit 3000 Azaleenbüschen und einem Karpfenteich die Hektik der Grossstadt vergessen lässt (Asienspiegel berichtete). Die Anlage befindet sich nicht weit weg vom grossen Ueno-Park.
Der wilde Inari-Schrein
In Yokosuka in der Präfektur Kanagawa gibt es derweil einen Inari-Schrein der wilden Art. Versteckt in einem waldigen Hügelgebiet oberhalb eines Wohngebietes bei der Station Taura liegt der Hakuseki-Inari-Schrein, der scheinbar kaum mehr unterhalten wird und nur zu Fuss erreichbar ist. Der Wald hat die Torii-Alle regelrecht zurückerobert, einige Torii-Konstruktionen stehen schief und die typische rote Farbe ist schon längst verblasst, teilweise sogar vollständig abgeblättert.
Ein überwucherter Pfad führt durch die Allee den Hügel hinauf, wo am Ende ein Shinto-Schrein mit zwei Fuchsstatuen steht (Asienspiegel berichtete). Entdeckt und einem grösseren Publikum bekannt gemacht hat diesen Twitter-Nutzer @347ki vor zwei Jahren. Auch wenn der Hakuseki-Inari-Schrein verfallen wirken mag, aufgegeben hat man ihn nicht. Der in der Anfangszeit der Showa-Periode (1926 bis 1989) gebaute Schrein erfüllt bis heute seine Funktion.
Video: Ein Tag in Kyoto:
Standort Fushimi-Inari-Schrein in Kyoto:
Standort Taikodani-Inari-Schrein in Tsuwano:
Standort Nezu-Schrein in Tokyo:
Standort Hakuseki-Inari-Schrein in Yokosuka:
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