Kyotos Bus-Revolution
Neben der Bahn ist der Bus in Japan das wichtigste öffentliche Verkehrsmittel. Praktisch ist auch, dass der Bus im ganzen Land (mit Ausnahme von Tokio) mehr oder weniger auf dasselbe System setzt: Man steigt hinten ein, nimmt ein Zettelchen mit einer Nummer aus der Maschine. Anhand dieser Nummer sieht man auf der Digitaltafel ganz vorne, wie viel die Fahrt kostet. Bevor man bei der Vordertür aussteigt, wirft man den Geldbetrag in die Münzbox neben dem Fahrer. Noch einfacher geht es, wenn man über eine kontaktlose, aufladbare Bahnkarte verfügt, die heutzutage in den meisten städtischen Bussen gültig ist.
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Kyoto: Stadt der Busse
In Kyoto ist der Lokalbus seit Jahrzehnten das wichtigste und schnellste öffentliche Verkehrsmittel. Eine U-Bahn besitzt die alte Kaiserstadt erst seit 1981. Bis heute sind zwei Linien in Betrieb. Hinzu kommen noch zahlreiche lokale Bahnlinien, die Kyoto mit der Region verbinden. Doch für die Stadt selber bleibt der Bus das wichtigste Verkehrsmittel, für Einwohner wie auch für Besucher. Der Touristenboom der letzten Jahre hat jedoch dazu geführt, dass die Busse zunehmend überfüllt sind und Verspätungen haben. Das schwere Gepäck der Touristen raubt viel Platz im engen Bus. Ausserdem ist die Bezahlsystem nicht für alle Neuankömmlinge auf Anhieb verständlich.
Vorne einsteigen – hinten aussteigen
Kyoto hat aus diesen Gründen beschlossen, das altbewährte System komplett zu ändern, wie die Asahi Shimbun berichtet. Künftig sollen die Passagiere vorne einsteigen, einen Pauschalpreis bezahlen und schliesslich hinten aussteigen. Ein Test im vergangenen Jahr ergab, dass die durchschnittliche Haltezeit im Bus so um 11,5 Sekunden gekürzt werden konnte (von 62,7 auf 51,2 Sekunden). Ausserdem verteilten sich die Passagiere besser auf den Bus. Denn im bisherigen System tendieren die Passagier eher vorne zu sitzen oder zu stehen, damit sie auch ganz sicher zügig aussteigen können.
Ab Herbst wird das System vorerst auf einer touristisch stark genutzten Strecke eingeführt. Danach soll es schrittweise auf über 60 Linien ausgeweitet werden. Die Einzelfahrt wird pauschal 230 Yen kosten. Ausserdem möchte die Stadt die Kombi-Tagesfahrkarten für Bus und U-Bahn künftig wesentlich billiger anbieten, um die U-Bahn für die Touristen attraktiver zu machen.
Video: Ein Tag in Kyoto
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