Risse im Torii von Miyajima

Der Name Miyajima mag nicht jedermann ein Begriff sein, doch das rote Torii in der Bucht kennt jeder. Dieses Eingangstor zum Itsukushima-Schrein hat sich neben dem Berg Fuji zu einem Wahrzeichen Japans entwickelt. Ausserdem zählt es zusammen mit Amanohashidate am Japanischen Meer und den Kieferninseln in der Matsushima-Bucht im Nordosten Japans zu den drei schönsten Landschaften des Landes. 1996 wurde die gesamte Anlage zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Das heutige Torii stammt aus dem Jahr 1875. Täglich besuchen Tausende von Touristen die heilige Insel, um einen Blick auf das gigantische Schrein-Tor zu werfen, dessen Säulen fast 17 Meter hoch sind. Grössere Reparaturarbeiten fanden zuletzt 1950 statt. Damals wurden die unteren Teile der Pfeiler erneuert.
Eine Belastung für das heilige Torii
Auch speziell an diesem religiösen Bauwerk ist, dass man bei Ebbe bis zum Torii spazieren kann. Doch genau dies macht dem Schrein-Tor zu schaffen. Denn nicht wenige Touristen erlauben es sich, Münzen als Glücksbringer in die rissigen Stellen der Pfeiler, wo das Meerwasser regelmässig aufschlägt, zu stecken. Man muss keine Experte sein, um zu sehen, dass dies eine extreme Belastung für das Torii darstellt.
Streng genommen handelt es sich auch um eine Beschädigung von fremdem Eigentum, in diesem Fall einer UNESCO-Stätte. Der Twitter-Nutzer @riyusuisuiriyu hat auf diesen Missstand aufmerksam gemacht. Er mache sich sorgen, dass das Torii zusammenstürzen könnte. Die Münzen würden die Risse nur noch vergrössern. «Es handelt sich hier um einen Schrein und nicht um einen Vergnügungspark!» mahnt er in seinem Twitter-Beitrag, der über 50’000 Mal geteilt wurde (siehe unten).
Ein schädlicher Brauch
Das Problem ist schon seit einigen Jahren bekannt. Bereits 2013 berichtete die Japan Times darüber. Die Schrein-Leitung scheint jedoch bis heute keine richtige Massnahme gefunden zu haben, um die Touristen von diesem schädlichen Brauch abzuhalten.
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