Das Ende einer Bahn­li­nie und einer ein­zig­ar­ti­gen Station

Der "Himmelsbahnhof" Uzui.
Der «Him­mels­bahn­hof» Uzui. wiki­me­dia / Mitsuki-2368

Die San­kō-Linie ver­kehrt zwi­schen Gōtsu an der Küs­te der Prä­fek­tur Shi­ma­ne und Miyo­shi in der Berg­re­gi­on der Prä­fek­tur Hiro­shi­ma (sie­he Kar­te ganz unten). 108 Kilo­me­ter lang ist die Stre­cke, die 30 Tun­nels sowie 35 Bahn­hö­fe umfasst. Dazu gehört auch die unge­wöhn­li­che Sta­ti­on Uzui, die auf einer 20 Meter hohen Brü­cke gebaut wur­de. Ein Trep­pen­turm ist der ein­zi­ge Zugang zum Bahn­steig, wo es auch einen War­te­raum hat. Foto­graf Kazu­n­ori Fuji­mo­to hat über die­sen «Him­mels­bahn­hof» eine wun­der­ba­re Foto­se­rie gemacht.

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1930 wur­de das ers­te Teil­stück der San­kō-Linie eröff­net, doch erst 1975 wur­de die voll­stän­di­ge Stre­cke fer­tig­ge­stellt. Als man 1987 die Staats­bahn Japan Natio­nal Rail­ways pri­va­ti­sier­te, wur­de die San­kō-Linie Teil der neu gegrün­de­ten Bahn­fir­ma JR West. Damals zähl­te man durch­schnitt­lich 458 Pas­sa­gie­re pro Tag. Danach wur­den es mit jedem Jahr weni­ger. Heu­te sind es noch rund 50 Pas­sa­gie­re. Die täg­li­chen Direkt­ver­bin­dun­gen zwi­schen Gōtsu und Miyo­shi wur­den daher auf ein Mini­mum beschränkt. Statt­des­sen deck­te die San­kō-Linie haupt­säch­lich noch Teil­stre­cken ab. Und so kam es, wie es kom­men muss­te. Am 29. Sep­tem­ber 2016 erklär­te JR West, dass die gesam­te San­kō-Linie am 31. März 2018 ihren Betrieb ein­stel­len würde. 

Für die japa­ni­sche Haupt­in­sel Hons­hu ist es das ers­te Mal über­haupt, dass eine über 100 Kilo­me­ter lan­ge Bahn­li­nie kom­plett still­ge­legt wird. Die Nord­in­sel Hok­kai­do kämpft der­weil schon seit Jah­ren mit die­sem Pro­blem (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Es sind die direk­ten Fol­gen der Über­al­te­rung der Gesell­schaft und der damit ver­bun­de­nen Ent­völ­ke­rung der länd­li­chen Gegenden. 

Der letz­te Ansturm

Das bal­di­ge Ende hat nun aber dazu geführt, dass Zug-Fans aus dem gan­zen Land nach Shi­ma­ne pil­gern, um ein letz­tes Mal auf der San­kō-Linie zu fah­ren, wie NHK News berich­tet. Für weni­ge Tage hat die Stre­cke wie­der ein Pas­sa­gier­auf­kom­men, das an alte Zei­ten erin­nert (sie­he Tweets unten). 

Betrei­ber JR West hat das gros­se Inter­es­se vor­aus­ge­ahnt. Aus die­sem Grund hat er im Zuge des lan­des­wei­ten Fahr­plan­wech­sels vom 17. März die täg­li­chen Direkt­fahr­ten von Miyo­shi nach Gōtsu auf 2 und in die umge­kehr­te Rich­tung auf 3 erhöht. Es ist der letz­te Ansturm vor dem end­gül­ti­gen Aus. Am 31. März 2018 wird schliess­lich ein wei­te­res Stück japa­ni­scher Bahn­ge­schich­te zu Ende gehen.

Der Bahnhof Iwami-Kawamoto auf der Sankō-Linie.
Der Bahn­hof Iwa­mi-Kawa­mo­to auf der San­kō-Linie. wiki­me­dia / yasu

Zwei Bahn­ge­schich­ten aus Hokkaido

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