Das Land des (fast) ewigen Lebens

Japan zeichnet sich durch einige demographische Besonderheiten aus. Einen genaueren Einblick erlaubt die aktuelle Statistik des Innenministeriums. Hier drei Eigenheiten:
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1) Japans Bevölkerungszahl schrumpft rasant
In Japan leben gemäss aktuellen Schätzungen 126,7 Millionen Menschen. In den letzten sieben Jahren ist diese Zahl um 1,3 Millionen geschrumpft. Inzwischen sind es mehr als 200’000 Menschen, die Japan jährlich «verliert». Die rasante Überalterung der Gesellschaft, die tiefe Geburtenrate und eine fehlende nachhaltige Immigrationspolitik haben zu dieser Entwicklung geführt. Geht es so weiter, dann wird Japan bis 2053 wieder weniger weniger als 100 Millionen Einwohner haben (Asienspiegel berichtete).
2) Das Land mit der ältesten Bevölkerung
Japan ist das Land mit der ältesten Bevölkerung. 27,9 Prozent sind über 65 Jahre alt. Zum ersten Mal in der Geschichte des Landes gibt es sogar mehr über 75-Jährige (nämlich 17,7 Millionen) als 65- bis 74-Jährige (17,64 Millionen). Hinzu kommt eine hohe Lebenserwartung. Bei den Frauen liegt diese bei 87 Jahren, bei den Männern bei fast 81 Jahren (Asienspiegel berichtete). Und so leben in Japan zurzeit 5,59 Millionen Menschen, die die Altersschwelle von 85 Jahren bereits erreicht oder überschritten haben. Ausserdem gibt es geschätzte 67’000 über Hundertjährige. Auch das ist ein weltweiter Rekord (Asienspiegel berichtete).
3) Das Land der wenigen Kinder
Japans Geburtenrate (von 1,44) ist seit Jahren viel zu tief (Asienspiegel berichtete). Noch nie in der Geschichte Japans machten die Jugendlichen einen derart kleinen Anteil an der Gesamtbevölkerung aus. Heute sind gerade mal 12,3 Prozent unter 15 Jahre alt. In absoluten Zahlen ausgedrückt sind das 15,53 Millionen. Es gibt also mehr über 75-Jährige als unter 15-Jährige in Japan. Zum Vergleich: In den Babyboom-Zeiten der 1950ern machten die Jugendlichen noch einen Anteil von 35,4 Prozent aus. Bis 1975 waren immerhin noch 25 Prozent unter 15 Jahre alt (Asienspiegel berichtete).
Die Herausforderungen
Schon heute spürt die japanische Wirtschaft die Folgen dieser Entwicklung. In der Gastronomie, in den Fabriken, auf dem Bau und in den Pflegeberufen fehlt es an genügend Arbeitskräften (Asienspiegel berichtete). Nur schon deswegen sind die Unternehmen mehr denn je gezwungen, auf die Automatisierung zahlreicher Bereiche zu setzen (Asienspiegel berichtete). Hält die Überalterung an, könnte das Sozial- und Rentensystem in der heutigen Form jedoch nicht mehr finanziert werden. Alleine bis 2025 wird Japans Einwohnerzahl nochmals um 4 Millionen zurückgehen. Das entspricht ungefähr der Grösse von Yokohama, immerhin die zweitgrösste Stadt des Landes.
Die japanische Regierung versucht das Problem schon seit einigen Jahren mit verschiedenen Ansätzen anzugehen (Asienspiegel berichtete). Und auch der Internationale Währung (IWF) hat eine ganze Reihe an Massnahmen unterbreitet (Asienspiegel berichtete), die von der Familienpolitik über die Gleichberechtigung am Arbeitsplatz bis zu einem neuen Steuersystem reichen.
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