Japans grösste Tanzparty
Es ist das grösste Tanzfest in ganz Japan. Jeweils zwischen dem 12. und 16. August versammeln sich Tanzgruppen und Musiker in der Stadt Tokushima auf der kleinsten Hauptinsel Shikoku, um den Awa-Odori zu zelebrieren. Dieser Tanz mit der unverkennbaren Schrittfolge, den rhythmischen eigenwilligen Handbewegungen und den Sprechchören hat sich zu einem kulturellen Wahrzeichen Japans entwickelt. Geschätzte 100’000 Tänzer und Musiker treten an diesen vier Tagen auf, wobei jede Gruppe ihre eigene traditionelle Kleidung und ihren eigenen Stil besitzt. 1,2 Million Besucher zieht das Awa-Odori-Festival von Tokushima inzwischen jährlich an. In den letzten Jahren ist die Veranstaltung sogar noch gewachsen. Für die Stadt ist die Veranstaltung ein touristisches Aushängeschild und Wirtschaftsmotor.
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Es ist aber auch ein Fest, das in den vergangenen Jahren einen riesigen Schuldenberg angehäuft hat. Dem Organisator des Awa-Odori-Tanzfestivals, der städtischen Tourismusvereinigung, ist das Geld ausgegangen. Auf über 400 Millionen Yen (3 Mio Euro) belaufen sich die Schulden. Nun läuft das Konkursverfahren. Für die Stadtbehörde ist dies ein Fiasko, wie die Yomiuri Shimbun berichtet. Denn diese stand der Organisation stets finanziell zur Seite, als Geldgeberin und Bürge.
Offenbar hatte die Tourismusvereinigung zu viele kostenlose Dienstleistungen angeboten, um die Teilnehmerzahl mit jedem Jahr zu steigern. Die damit gestiegenen logistischen Kosten konnten so nicht mehr gedeckt werden. Zu stark hatte sie sich auch auf die städtischen Subventionen verlassen und dabei den Aufbau eines soliden Geschäftsmodell vernachlässigt, wie Tokyo Keizai berichtet. Die Hotels und Gastronomie durfte jahrelang so profitieren, ohne finanziell etwas beisteuern zu müssen.
Das Awa-Odori-Festival soll weitergehen
Mit dem Konkursverfahren hat man klar gemacht, dass es so nicht weitergehen kann. Gleichzeitig versichert die Stadtregierung, dass das Awa-Odori-Tanzfestival auch dieses Jahr und in Zukunft stattfinden wird, wie die SankeiBiz berichtete. Eine neu zu gründende Organisation soll sich künftig um ein finanziell gewinnbringendes Tanzfestival kümmern.
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