Japans Jahr­hun­dert­pro­jek­te

Die Seto-Ōhashi-Brücke.
Die Seto-Ōha­shi-Brü­cke. wiki­me­dia / Hidey­u­ki KAMON

Japans vier Haupt­in­seln waren unter­ein­an­der lan­ge nur mit dem Schiffs- oder dem Flug­ver­kehr ver­bun­den. Vor exakt 30 Jah­ren änder­te sich dies schlag­ar­tig, dank der Eröff­nun­gen des Sei­kan-Tun­nels in Hok­kai­do sowie der Seto-Ōha­shi-Brü­cke in Shi­ko­ku. Bei­de Bau­wer­ke waren tech­ni­sche Meis­ter­leis­tun­gen, die für eine bes­se­re Erschlies­sung des gesam­ten Insel­staa­tes sorg­ten und zu einem Sym­bol für die schie­re Wirt­schafts­kraft des Lan­des wurden. 

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Hok­kai­do: Der Tun­nel unter dem Meer

Unter dem Meer: Der Seikan-Tunnel.
Unter dem Meer: Der Sei­kan-Tun­nel. flickr / y kawahara

Den ers­ten Schritt mach­te am 13. März der Sei­kan-Bahn­tun­nel, der die Haupt­in­sel Hons­hu mit der Nord­in­sel Hok­kai­do ver­band und damals gleich zwei neue Welt­re­kor­de ein­stell­te. Mit einer Län­ge von 53,85 Kilo­me­tern war er (bis zum Bau des Gott­hard-Basis­tun­nels 2016) der längs­te Tun­nel der Welt. Und nicht nur das. Zugleich war der Sei­kan-Tun­nel (bis zum Bau des Euro­tun­nels 1994) auch der längs­te Unter­was­ser­tun­nel. 23,3 Kilo­me­ter füh­ren unter dem Meer hindurch. 

Der Hokkaido-Shinkansen fährt aus dem Seikan-Tunnel.
Der Hok­kai­do-Shink­an­sen fährt aus dem Sei­kan-Tun­nel. flickr / Cheng-en Cheng

Von den ers­ten Pro­be­boh­run­gen 1964 bis zur Fer­tig­stel­lung 1988 ver­gin­gen 24 Jah­re. 34 Bau­ar­bei­ter star­ben, 700 wur­den ver­letzt. Das gesam­te Pro­jekt ver­schlang 690 Mil­li­ar­den Yen. Mit den Nacht­rei­se­zü­gen Hoku­to­sei (Asi­en­spie­gel berich­te­te) und spä­ter mit dem luxu­riö­se­ren Cas­sio­peia (Asi­en­spie­gel berich­te­te) konn­te man fort­an ohne Umstei­gen in 17 Stun­den von Tokio nach Sap­po­ro fah­ren. Haupt­säch­lich aber wur­de der Sei­kan-Tun­nel für Güter- und loka­le Pas­sa­gier­zü­ge benutzt. Das änder­te sich erst mit der Ein­füh­rung des Hok­kai­do-Shink­an­sen, der seit 2016 täg­lich durch den Sei­kan-Tun­nel fährt (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Tokio und Hako­da­te am Süd­zip­fel Hok­kai­dos sind nun in 4 Stun­den 2 Minu­ten erreich­bar. Bis 2030 wird die Stre­cke bis Sap­po­ro ver­län­gert (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Shi­ko­ku: Der Brückenkomplex

Die Seto-Ōhashi-Brücke.
Die Seto-Ōha­shi-Brü­cke. flickr / Sora

Ein ähn­lich spek­ta­ku­lä­res Pro­jekt erleb­te im sel­ben Jahr die kleins­te Haupt­in­sel Shi­ko­ku. Nur einem Monat nach dem Sei­kan-Tun­nel wur­de am 10. April 1988 die Seto-Ōha­shi-Brü­cke eröff­net. Dabei han­delt es sich um einen 13,1 Kilo­me­ter lan­gen Kom­plex von dop­pel­ge­schos­si­gen Brü­cken und Hoch­stras­sen, der Hons­hu mit Shi­ko­ku ver­bin­det. Einst dau­er­te die dor­ti­ge Über­fahrt mit der Fäh­re rund eine Stun­de. Mit der Seto-Ōha­shi-Brü­cke, die für den Auto- wie auch für den Bahn­ver­kehr gebaut wur­de, ver­kürz­te sich die Rei­se­zeit auf 15 Minu­ten. 10 Jah­re dau­er­te die Bau­ar­bei­ten . Die wei­te­ren durch­ge­hen­den Ver­bin­dun­gen zwi­schen Hons­hu und Shi­ko­ku sind heu­te die 1998 voll­ende­te Kobe-Awa­ji-Naruto-Auto­bahn sowie die 1999 eröff­ne­te Nis­hise­to-Auto­bahn (Shi­ma­na­mi­kai­do), die bei­de eben­falls über meh­re­re Brü­cken führen. 

Kyus­hu: Die ältes­te Verbindung

Zwischen Kyushu und Honshu gibt es seit 1958 sogar einen Fussgängertunnel.
Zwi­schen Kyus­hu und Hons­hu gibt es seit 1958 sogar einen Fuss­gän­ger­tun­nel. asi­en­spie­gel

Die süd­li­che Haupt­in­sel Kyus­hu ist dank der geo­gra­fi­schen Nähe schon län­ger mit der gröss­ten Haupt­in­sel Hons­hu ver­kehrs­tech­nisch ver­bun­den. So wur­de bereits im Novem­ber 1942 der Kan­mon-Eisen­bahn­tun­nel eröff­net. Es han­delt sich um gleich zwei Tun­nels, die 3,6 Kilo­me­ter unter der Kan­mon-Meer­enge durch­füh­ren. 1958 folg­te ein Auto- und Fuss­gän­ger­tun­nel, 1973 die Kan­mon-Brü­cke und 1975 ein wei­te­rer Unter­was­ser-Tun­nel für den Sanyō-Shinkansen.

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