Die Reisterrassen von Shiroyone

In Japan spricht man allgemein von den Tanada und manchmal noch etwas poetischer von den Senmaida, «den tausend Reisfeldern». Damit meint man die traditionellen Reisterrassen, deren Felder in unzählige winzige Einheiten aufgeteilt sind. Sie entstanden einst an Küstenhängen und in Bergregionen, wo Ebenen rar waren. Deren Bewirtschaftung ist jedoch so aufwendig, dass ihre Zahl in den vergangenen Jahrzehnten stark abgenommen hat. Zu den eindrücklichsten noch existierenden Beispielen zählen die Reisterrassen von Shiroyone am Nordzipfel der Noto-Halbinsel in der Präfektur Ishikawa: die Shiroyone Senmaida.
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Es handelt sich um 1004 Mini-Reisfelder, die an einem steilen Küstenhang am Japanischen Meer stufenweise angelegt wurden. 1 Feld misst nur wenige Quadratmeter. Maschinen können auf solch engem Raum nicht eingesetzt werden. Hier ist noch harte Handarbeit gefragt. Jeweils Ende April beginnt die Bewässerung und Mitte Mai werden die jungen Reispflanzen in den Boden gesetzt. Im September wird schliesslich geerntet. Zwischen Oktober und März werden die Terrassen nächtlich beleuchtet. Und so verändern sich je nach Jahreszeit die Farben und das Aussehen dieser Terrassenlandschaft mit dem weiten Meer im Hintergrund.
Bewahrung einer Kulturgutes
Seit 2007 werden diese Reisterrassen von einer lokalen Besitzergruppe mit Hilfe vieler Freiwilliger unterhalten und somit auch für kommende Generationen bewahrt. Gönner können hier für einen Jahresbeitrag zum Besitzer eines Feldes werden. Entsprechend viele Namenstafeln berühmter Politiker findet bei einem Spaziergang durch diese Terrassen. Die Shiroyone Senmaida sind zu einem Wahrzeichen und einem touristischen Anziehungspunkt der Stadt Wajima geworden. 2001 wurde diesen Reisterrassen sogar zu einem nationalen Ort malerischer Schönheit ernannt.




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