Ein Anime-Pilgerort im Flughafen Narita
Die Anime- und Manga-Kultur verwandelt scheinbar unbedeutende Orte in Attraktionen für Besucher aus aller Welt. Von «Anime-Pilgerreisen» ist auf Japanisch die Rede. So ist beispielsweise ein Bahnübergang in Kamakura, der ein fester Teil der Eröffnungsszene aus dem Anime «Slam Dunk» ist, seit Jahren eine Sehenswürdigkeit (Asienspiegel berichtete). Der Erfolgs-Anime «Your Name» hat ebenfalls einentouristische Bewegung ausgelöst. Auf einen Schlag wurde der ländliche Bahnhof Hida-Furukawa in der Präfektur Gifu, der im Anime originalgetreu wiedergegeben wird, zu einem Besuchermagneten (Asienspiegel berichtete). 2016 reisten über 1 Million Anime-Touristen dorthin (Asienspiegel berichtete).
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Zum wohl umfassendsten Nachschlagewerk für diesen Anime-Tourismus hat sich die unabhängige Website anime-tourism.jp entwickelt. Über 12’000 Orte aus mehr als 430 Werken findet man hier. Auch die Tourismusbranche hat sich diesem Boom angenommen. Seit 2016 kürt die Anime Tourism Association – die vom Verlag Kadokawa, dem Reisebüro-Konzern JTB und Japan Airlines gegründet wurde – auf einer eigenen Website alljährlich 88 Anime-Pilgerstationen.
Szenen aus berühmten Animes, aber auch Museen, die sich der Manga-Welt widmen, sind hier zu finden. Ausgewählt wurden diese über eine Online-Abstimmung im In- und Ausland. Die Zahl 88 ist derweil eine Anlehnung an den berühmten buddhistischen Pilgerweg von Shikoku mit seinen 88 heiligen Orten. Und ganz nach diesem buddhistischen Vorbild verfügen auch alle gekürten Anime-Pilgerorte über einen eigenen Stempel, mit dem sich der Besucher seinen Aufenthalt bestätigen lassen kann.
Anime im Flughafen Narita
Im Terminal 2 des Flughafens Narita hat die Anime Tourism Association nun sogar eine eigene kleine Info-Ausstellung eröffnet. Auf einer grossen Tafel werden dabei alle 2018 gekürten Pilgerorte alphabetisch und auf Englisch präsentiert. Auch Broschüren liegen auf. Der Flughafen Narita wird hierbei als Station 0 auf der Pilgerreise durch Japans-Anime-Welt angegeben. Ein entsprechender Besucherstempel darf ebenso wenig fehlen. Ergänzend gibt es eine grosse Vitrine mit Figuren bekannter Werke und Gachapon-Automaten mit zahlreichen Anime-Souvenirs. Die Ausstellung dauert bis März 2019.
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