Ein Online-Gui­de für Love-Hotels

Ein Love Hotel in Shibuya.
Ein Love Hotel in Shi­bu­ya. Foto: Asi­en­spie­gel

In den Love Hotels ver­brin­gen die japa­ni­schen Paa­re ihre gemein­sa­men Stun­den. Dis­kre­ti­on ist obers­tes Gebot. Anstatt auf eine offe­ne Rezep­ti­on trifft man auf Auto­ma­ten, wo man bezahlt, um spä­ter wie­der still ver­schwin­den zu kön­nen. Die Zim­mer sind ver­spielt ein­ge­rich­tet, die kit­­schig-grel­­len Fas­sa­den machen die Hotels ein­fach erkenn­bar. Man kann hier eini­ge Stun­den oder eine Nacht blei­ben. Die Love Hotels in die­ser Form nah­men ihren Anfang, als die Pro­sti­tu­ti­on in den 1950ern ver­bo­ten wur­de. Die Blei­ben wur­den zum Ersatz für die Bor­del­le. Gleich­zei­tig began­nen in den 1960ern immer mehr jun­ge und auch ver­hei­ra­te­te Paa­re, wegen der engen Platz­ver­hält­nis­se in den eige­nen vier Wän­den, die Love Hotels als Ort der Zwei­sam­keit zu nut­zen. Die kurz­wei­li­gen Blei­ben schos­sen damals wie Pil­ze aus dem Boden. 

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Stren­ge­re Auf­la­gen der Behör­den, die Über­al­te­rung der Gesell­schaft und die zuneh­men­de Kon­kur­renz gewöhn­li­cher Hotels, die eben­falls die Paa­re als lukra­ti­ve Kund­schaft ent­deckt haben, berei­ten der Bran­che seit eini­gen Jah­ren Pro­ble­me (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Aus­ser­dem for­ciert die Regie­rung inzwi­schen den Umbau der Love Hotels in gewöhn­li­che Hotels (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Um zu über­le­ben sind die Love Hotels gezwun­gen, nach neu­en Kun­den Aus­schau zu hal­ten. Älte­re Ehe­paa­re, Leu­te, die allei­ne über­nach­ten oder auch Frau­en-Grup­pen, die eine Karao­ke-Nacht ver­an­stal­ten, sind inzwi­schen wich­ti­ge Gäs­te. Eine neue poten­ti­el­le Kund­schaft sind zudem die aus­län­di­schen Touristen. 

Reser­va­ti­on und Re-entry

Um ihnen den Gang in die­se dis­kre­te japa­ni­sche Welt zu ver­ein­fa­chen, gibt es nun die Web­site Loveinn Japan. Es ist der ers­te eng­lisch­spra­chi­ge Online-Gui­de für Love Hotels im gan­zen Land. Wie auf einer gewöhn­li­chen Buchungs­sei­te fin­det man hier die wich­tigs­ten Infos zu den ein­zel­nen Blei­ben. So wird zum Bei­spiel ange­ge­ben, ob es die Mög­lich­keit eines «Re-ent­ry» gibt. Denn in den meis­ten Fäl­len ist es so, dass die Kun­den auto­ma­tisch aus­che­cken, wenn sie das Zim­mer ver­las­sen. Nur schon dadurch unter­schei­den sich die Love Hotels von den nor­ma­len Hotels. Über Loveinn Japan kann man ver­ein­zelt sogar Reser­va­tio­nen täti­gen. Auch das ist kei­ne Selbstverständlichkeit. 

In einem Man­ga wird sogar detail­liert erklärt, wie die Love Hotels funk­tio­nie­ren. Erschaf­fen hat die Web­site das Unter­neh­men Almex, das Bezahl­au­to­ma­ten für Restau­rants, Kran­ken­häu­ser, Hotel­ket­ten – und natür­lich auch Love Hotels produziert. 

Ein Manga erklärt den Love-Hotel-Besuch.
Ein Man­ga erklärt den Love-Hotel-Besuch. Bild: lovein​nja​pan​.com
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