Stu­dio-Ghi­b­li-Legen­de Isao Taka­ha­ta ist tot

Isao Takahata am Anime-Film-Festival in Annecy 2014.
Isao Taka­ha­ta am Ani­me-Film-Fes­ti­val in Anne­cy 2014. Foto: wiki­me­dia / Boungawa

Stu­dio-Ghi­b­li-Mit­be­grün­der Isao Taka­ha­ta gehör­te zu den Gigan­ten des Ani­me. Nun ist er am 5. April 2018 im Alter von 82 Jah­ren an Lun­gen­krebs gestor­ben. Offen­bar hat­te sich sein Gesund­heits­zu­stand bereits im ver­gan­gen Som­mer ver­schlech­tert. Er muss­te er wie­der­holt ins Kran­ken­haus ein­ge­lie­fert wer­den. Damit hat ein Künst­ler die­se Welt ver­las­sen, der mit sei­nen Wer­ken gleich meh­re­re Gene­ra­tio­nen beein­flusst hat.

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1959 begann er sei­ne Kar­rie­re beim gros­sen Tōei-Ani­ma­ti­ons­stu­dio, wo er den sechs Jah­re jün­ge­ren Hayao Miya­za­ki ken­nen­lern­te. Inter­na­tio­nal berühmt wur­de Taka­ha­ta spä­tes­tens 1974 mit der Ani­me-Serie «Aru­pu­su no Shōjo Hai­ji» («Hei­di»). Die auf Johan­na Spy­ris Hei­­di-Büchern basie­ren­de Geschich­te wur­de zu einem rie­si­gen Erfolg, der welt­weit expor­tiert wur­de. Fast im Allein­gang präg­te er damit das posi­ti­ve Image der Schweiz in Japan (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Die­ses von Isao Taka­ha­ta erschaf­fe­ne Werk sor­gt bis heu­te dafür, dass die japa­ni­schen Tou­ris­ten nach Mai­en­feld ins Schwei­zer Hei­­di-Dorf pilgern. 

Die Grün­dung von Stu­dio Ghibli

Auch bei Hayao Miya­za­kis «Nau­si­caä aus dem Tal der Win­de» wirk­te er als Pro­du­zent mit. Der Erfolg führ­te dazu, dass die bei­den 1985 Stu­dio Ghi­b­li grün­de­ten. Es wur­de zu einem legen­dä­ren, stil­bil­den­den Ani­me-Pro­duk­ti­ons­haus, das heu­te welt­weit ein Begriff ist und zur Japan-Begeis­te­rung im Aus­land wesent­lich bei­ge­tra­gen hat (Asi­en­spie­gel berich­te­te). In die­ser Ära rea­li­sier­te Taka­ha­ta den herz­zer­reis­sen­den Ani­me «Hotaru no ike» («Die letz­ten Glüh­würm­chen»), der heu­te zu den gros­sen Klas­si­kern von Stu­dio Ghi­b­li zählt (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Taka­ha­ta erzählt dar­in die Geschich­te des 14-jäh­­ri­gen Jun­gen Sei­ta und sei­ner 4-jäh­­ri­gen Schwes­ter Set­s­uko, die nach den ame­ri­ka­ni­schen Bom­ben­an­grif­fen auf die Hafen­stadt Kobe im Zwei­ten Welt­krieg ihre Mut­ter ver­lie­ren und letzt­end­lich selbst ver­zwei­felt und aus­ge­hun­gert um ihr Leben kämp­fen. «Omohi­de Poro Poro» («Trä­nen der Erin­ne­rung – Only Yes­ter­day») und «Hōho­ke­kyo Tona­ri no Yama­da-kun» («Mei­ne Nach­barn die Yama­das») waren zwei wei­te­re Erfol­ge Taka­ha­tas in den 1990ern. 

Sein letz­tes Werk

In Taka­ha­tas Wer­ken spiel­te mehr der Rea­lis­mus als die Fan­ta­sie eine Haupt­rol­le. Nur zu ger­ne expe­ri­men­tier­te er mit zeich­­ne­­risch-expres­­si­o­­nis­­ti­­schen Aus­drucks­for­men. Anstatt detail­liert zu zeich­nen, wol­le er mit einem gro­ben Skiz­zen­stil die Rea­li­tät bes­ser dar­stel­len und damit die Vor­stel­lungs­kraft des Zuschau­ers anre­gen, erklärt Taka­ha­ta einst in einem Inter­view (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Ganz nach die­sem Prin­zip ent­stand der Ani­me Kagu­ya-hime no Mono­ga­ta­ri («Die Legen­de der Prin­zes­sin Kagu­ya») im Jahr 2013 (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Es war sein letz­tes Werk.

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