Airbnb: Check-in im Minimarkt

Airbnb boomt in Japan schon seit einigen Jahren. 62’000 Wohnungen bietet der Dienst inzwischen an. Lange befand sich Airbnb jedoch in einer gesetzlichen Grauzone. Nun aber wird die kurzfristige Vermietung von privatem Wohnraum, auf Japanisch minpaku genannt, ab dem 15. Juni endgültig legalisiert. Dann tritt eine entsprechende Anpassung des Hotelgesetzes, das im vergangenen Juni vom Parlament gutgeheissen wurde, in Kraft. Die Legalisierung beinhaltet jedoch einige Anpassungen wie auch Restriktionen (Asienspiegel berichtete).
Denn künftig wird die Kurzvermietung auf 180 Tage im Jahre begrenzt. Der Vermieter muss zudem bei den Behörden seinen Dienst registrieren und die Hygienevorschriften einhalten. Lebt er selbst nicht in der Wohnung muss er eine Reinigungsfirma beauftragen. Bei Verstoss drohen Geld- oder sogar Gefängnisstrafen. Die lokalen Regierungen haben zudem das Recht die Kurzvermietung an bestimmten Orten zu verbieten oder einzuschränken. So will beispielsweise Kyoto künftig Minpaku in Wohnvierteln nur zwischen Januar und März erlauben.
Für Individualvermieter wird es schwieriger, so die Befürchtungen der Kritiker des neuen Gesetzes. Viele begrüssen aber auch die neue Transparenz. Denn nur so können sich die Hotelbranche, die Lokalbehörden und die Einwohner einer Stadt vor unkontrollierten Auswüchsen schützen. Viele Kurzvermietungen werden somit wohl von professionellen Firmen gehandhabt werden müssen, um alle die Regulierungen überhaupt einhalten und gewinnbringend arbeiten zu können.
Das Check-in im Minimarkt
Die neue Rechtslage bietet aber auch Chancen und Entwicklungen. So hat Airbnb beispielsweise diese Woche bekanntgegeben, mit der Minimarktkette Family Mart zu kooperieren, wie die Mainichi Shimbun berichtet. Künftig wird es möglich sein, in Ablegern der Minimarktkette die Wohnungsschlüssen abzuholen und wieder abzugeben. Ab nächsten Februar wird das Projekt in 150 Läden in Tokio starten. Konkurrent Seven Eleven hat diese Dienstleistung ebenfalls angekündigt. Die Convenience Stores gewinnen damit eine neue Kundschaft, die womöglich nach der Schlüsselübergabe gleich noch im Laden einkauft. Gleichzeitig ist es für die Wohnvermieter ein praktischer Dienst. Denn bislang mussten diese sich ganz unterschiedliche, zuweilen sehr kreative Methoden für die Schlüsselabgabe einfallen lassen.
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