Der japa­ni­sche Sumo-Stierkampf

Ein traditioneller japanischer Stierkampf in Yamakoshi.
Ein tra­di­tio­nel­ler japa­ni­scher Stier­kampf in Yama­ko­shi. Foto: wiki­me­dia / gyozakeynsianism

Tōgyū (闘牛) nen­nen die Japa­ner ihren Stier­kampf, der heu­te noch in den Prä­fek­tu­ren Oki­na­wa, Kago­shi­ma, Shi­ma­ne, Ehi­me, Iwa­te und Niiga­ta prak­ti­ziert wird und vie­le Par­al­le­len zu den Schwei­zer Kuh­kämp­fen auf­weist. Bei die­sem Duell stos­sen die Tie­re mit den Hör­nern auf­ein­an­der. Es ver­liert der Stier, der als ers­ter zurück­weicht. Zahl­rei­che Betreu­er im Ring sor­gen, für dass die Lage unter Kon­trol­le bleibt und die kämp­fen­den Stie­re zum rich­ti­gen Zeit­punkt getrennt wer­den. Ver­let­zun­gen wer­den mög­lichst ver­mie­den. Bei die­sem Sport ster­ben kei­ne Tiere. 

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Der japa­ni­sche Stier­kampf weist zudem vie­le Ähn­lich­kei­ten zum Sumo auf. So tra­gen die stärks­ten Tie­re den Titel des Yoko­zu­na. Der «Sumō-Stier­kampf» wird eben­falls als ein shin­tois­ti­sches Ritu­al ange­se­hen. Vor dem Kampf wird der Ring mit Salz und Sake gerei­nigt. Und wie beim Sumo ist es den Frau­en danach eben­falls nicht erlaubt, den Ring zu betre­ten, weil sie nach shin­tois­ti­schem Glau­ben als unrein betrach­tet werden. 

Der Sumo-Sport steht wegen die­ses Ver­bots inzwi­schen hef­tig in der Kri­tik, nach­dem zwei Frau­en, per Laut­spre­cher aus dem Ring ver­wie­sen wur­den, obwohl sie gera­de Ers­te Hil­fe leis­te­ten (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Zwar ent­schul­dig­te sich der Sumo-Ver­band für die­ses Vor­ge­hen, hielt aber gleich­zei­tig am Frau­en­ver­bot eisern fest. 

Frau­en erwünscht!

Beim Tōgyū geht man der­weil ande­re Wege, wie die Nik­kei Shim­bun berich­tet. Im Berg­dorf Yama­ko­shi in der Prä­fek­tur Niiga­ta, des­sen tra­di­tio­nel­ler Stier­kampf mit der Bezeich­nung Ushi no tsunots­uki seit 1979 sogar als natio­na­ler Kul­tur­schatz ein­ge­tra­gen ist, zeigt man sich anpas­sungs­fä­hig. Neu haben die Frau­en hier Zutritt zum Ring. Dies beschloss der Stier­kampf­ver­band von Yama­ko­shi. Und gleich beim ers­ten Tur­nier des Jah­res wur­de die­se neue Rege­lung umge­setzt. Die 44-jäh­ri­ge Yuki Ara­ki durf­te ihren Stier durch den Ring zie­hen und dem Publi­kum vorführen. 

Der Ver­band betont der­weil, dass die­ser Schritt nichts mit den Vor­gän­gen im Sumo zu tun habe. Man habe dies schon län­ger geplant. Letzt­end­lich gehe es dar­um, die Wert­schät­zung gegen­über den Men­schen zu zei­gen, die sich um die­se Stie­re küm­mern, sag­te der 36-jäh­ri­ge Ver­bands­prä­si­dent gegen­über der Zei­tung. Die­se Tra­di­ti­on gel­te es fort­zu­füh­ren. So zählt der Ver­band seit eini­gen Jah­ren eine Zunah­me an Stier-Besit­ze­rin­nen. Mit der Beer­di­gung die­ser alten Regel ist auch die Hoff­nung ver­bun­den, das Inter­es­se am loka­len Stier­kampf zu steigern.

Stierkampf in Niigata um 1820.
Stier­kampf in Niiga­ta um 1820. Foto: wiki­me­dia / Nagao­ka City Net Museum
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