Sanja-Matsuri: Das grosse Fest von Tokio

Der Sensōji mit seinem Donnertor (Kaminarimon) und der legendären schnurgeraden Einkaufsstrasse Nakamisedōri ist nicht nur einer der bekanntesten Tempel der japanischen Hauptstadt, er ist zugleich auch der älteste. Seine Ursprünge reichen ins 7. Jahrhundert zurück. Auf dem selben Areal befindet sich der ebenso historische Asakusa-Schrein. Einmal im Jahr wird dieser religiöse Orte mit dem Festival Sanja Matsuri geehrt. Es ist eines von Tokios drei grossen Festlichkeiten, das jeweils an einem langen Wochenende im Mai stattfindet.
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Mit Musik, Tänzen und lauten rhythmischen Gesängen wurden am gestrigen Samstag rund 100 portable Mikoshi-Schreine durch das Tempel-Areal getragen. Die Träger sind die Bewohner der 44 Viertel von Asakusa. Männer, Frauen und Kinder nehmen an dieser Prozession teil, die vom Asakusa-Schrein über den Sensōji-Tempel bis zum eigenen Viertel führt und einiges abverlangt. Denn die Mikoshi wiegen mehrere hundert Kilo. Es bedarf eines gemeinsamen Kraftaktes von mehreren Dutzend Personen, um diese portablen Schreine über eine längere Zeit zu tragen. Mehrere Personen führen die Träger durch die Strassen, damit es zu keinen Unfällen oder Zusammenstössen mit Läden gibt.
Der Höhepunkt am Sonntag
Am heutigen Sonntag folgt schliesslich der Höhepunkt, bei dem die drei reich verzierten Haupt-Mikoshi ab den Morgenstunden den Schrein verlassen, durch die Strassen von Asakusa getragen werden und am Abend wieder an den Ursprungsort zurückgetragen werden. Diese riesigen portablen Schreine wiegen eine Tonne und haben einen Wert von geschätzten 40 Millionen Yen. Vier Stangen und 40 Personen sind notwendig, um dieses Gewicht tragen zu können. Während des ganzen Tages tauschen sich mehrere Gruppen ab. Das ganze Viertel ist an diesen Tagen festlich gekleidet. Auf dem gesamten Tempel- und Schrein-Areal gibt es zahlreiche Essstände. Kein anderes Festival in Tokio ist bunter und wilder. Das Sanja-Matsuri ist zugleich auch für ausländische Touristen wegen seiner Lage das zugänglichste Festival. Jährlich besuchen es 2 Millionen Menschen.





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