Der Kampf gegen die Zigarettenpause
Die Zigarettenpause. Auch in Japan ist sie für viele Angestellte ein Fixpunkt während eines Arbeitstages. Nichtraucher ärgern sich derweil über die ständigen Unterbrüche ihrer rauchenden Kollegen. Viele lokale Regierungen sehen das offenbar genau so. Denn immer mehr Behörden in den Grossstädte verbieten ihren Angestellten die Zigarettenpause während der Arbeit. In Osaka, Sakai oder Kobe gilt schon länger ein entsprechendes Verbot in den öffentlichen Verwaltungen. In Fukuoka wird den Angestellten des Rathauses der Stadt derweil seit Februar dieses Jahres keine Rauchpausen während der Arbeit gewährt, wie die Nishi Nippon Shimbun berichtet. Einzig während der einstündigen Mittagspause dürfen die Angestellten zur Zigarette greifen.
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In Ikoma in der Präfektur Nara gilt dieselbe Regel seit dem 1. April 2018. Eine Raucherzone für die Mittagspause existiert dort lediglich noch im Untergeschoss. Das ist aber noch nicht alles. Nach der Zigarette ist es den Angestellten während 45 Minuten verboten, den Aufzug des Rathauses zu benutzen. Es handelt sich um eine Massnahme gegen das Passivrauchen, so die offizielle Begründung (Asienspiegel berichtete).
Osaka greift hart durch
Dass es sich dabei nicht nur um symbolische Massnahme ohne weitere Wirkung handelt, beweist gerade die Regierung von Osaka. Diese hat einen 49-jährigen Angestellten der Gesundheitsbehörde für sein Rauchverhalten gerügt. Ein Gespräch mit ihm ergab, dass er während zwei Jahren über 440 Mal eine Zigarettenpause während der Arbeitszeit einlegte, obwohl dies untersagt war. Insgesamt verwendete er hierfür über 100 Stunden, wie Mainichi BS berichtet. Er sei gestresst gewesen, so seine Begründung. Nach der Verwarnung hat der Angestellte seine Stelle gekündigt.
Osakas Gouverneur Ichirō Matsui hat laut der Yomiuri Shimbun angekündigt, dass es bei künftigen Vergehen von öffentlichen Angestellten nicht bei einer einfachen Verwarnung bleiben werde. Man prüfe disziplinarische Massnahmen.
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