«Doctor Yellow»: Der Shinkansen-Doktor

Die Japaner nennen ihn liebevoll «Doctor Yellow» oder ehrfürchtig «den Leibwächter der Shinkansen». Es heisst sogar, dass es Glück bringt, wenn man ihn erblickt. Denn niemand weiss, wann und wo er gerade durchfährt. Gemeint ist der einzige Shinkansen mit gelber Farbe und einem blauen Steifen. Bereits die Farbe deutet daraufhin, dass es sich hierbei um keinen normalen Shinkansen handelt. Es ist ein Mess- und Kontrollzug, der regelmässig die Oberleitungen und Gleise der Hauptstrecke zwischen Tokio und Fukuoka untersucht. Das Innere ist vollgepackt mit Computern, Kameras und Messgeräten. Bis in den Millimeterbereich kann «Doctor Yellow» Abweichungen erkennen (Asienspiegel berichtete).
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Aktuell handelt es sich um die dritte Generation dieses Messzuges. Genauer gesagt gibt es gleich zwei von ihnen. Einer ist seit dem Jahr 2001, der andere seit 2005 im Einsatz. Technisch gesehen handelt es sich um das Shinkansen-Modell der 700er-Serie, die zwischen 1997 und 2006 gebaut wurde und bis heute im Einsatz ist. Doch deren Tage sind gezählt. Längst verkehrt auf der Strecke zwischen Tokio und Fukuoka zum Grossteil eine neue Generation, die N700-Serie. Ab 2020 wird sogar das neue futuristische Modell N700S in Betrieb genommen (Asienspiegel berichtete). Dies wird zugleich das definitive Ende der 700er-Serie auf der Tōkaidō- (Tokio bis Osaka) und Sanyō- (Osaka bis Fukuoka) Strecke sein.
Und so stellte sich automatisch die Frage, ob dies auch das baldige Ende von «Doctor Yellow» sein würde. Als ein Vertreter der 700er-Serie ist er in die Jahre gekommen. Zugleich hat man in die neuen N700er-Modelle bereits viele Messgeräte für die Streckensicherheit eingebaut. Diese übernehmen heute schon einen Teil der Aufgabe von «Doctor Yellow». Bei der Aktionärsversammlung hat Bahnbetreiber JR Central die Zug-Fans nun aber beruhigen können, wie die Asahi Shimbun berichtet. Man werde an «Doctor Yellow» festhalten. Die aktuelle Generation werde auch über das Jahr 2020 hinaus gebraucht. Denn diese sei weiterhin für die ganz präzisen Messungen notwendig.
Der East-i
Auch die anderen Shinkansen-Strecken haben ihre eigenen Kontrollzüge. So hat beispielsweise JR East für die Tōhoku- oder auch die Hokuriku-Linie den sogenannten East i-Zug im Einsatz (Asienspiegel berichtete). Dieser ist jedoch weit weniger bekannt als sein gelber Kollege. Seine weisse Farbe macht ihn zum unauffälligen Arbeiter. Dabei hatten die Vorgänger des East -i einst ebenfalls eine gelbe Farbe, jedoch mit einem grünen Streifen.

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