30 Grad im Schulzimmer
In vielen Regionen Japans werden bereits regelmässig über 25 Grad gemessen (Asienspiegel berichtete). Und dabei hat der Sommer gar noch nicht begonnen. Das erschwert den Alltag nicht nur für die arbeitende Bevölkerung, sondern auch für die Schüler. Denn in den öffentlichen Schulen gilt seit 1964 die Regel, dass die Höchsttemperatur in den Unterrichtszimmern heisse 30 Grad betragen darf. Dies führt dazu, dass einige Schulen ihre Klimaanlagen aus Spargründen erst einschalten, nach dieses Höchstlimit auch wirklich erreicht wurde.
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Nach 54 Jahren hat das Bildungsministerium nun etwas Milde walten lassen. Neu gilt eine Höchsttemperatur von 28 Grad in den Räumlichkeiten der öffentlichen Schulen, wie NHK News berichtet. Das Ministerium reagiert damit auf die Zunahme von extremen Hitzetagen in den vergangenen Jahren. Die sogenannten Manatsubi werden zunehmend zur Normalität und fangen, wie dieses Jahr, immer früher an. Hitzschläge unter Schülern sind keine Seltenheit.
Die meisten Schüler wird diese neue Vorgabe jedoch kaum interessieren. Denn in Japan sind nur gerade 40 Prozent der öffentlichen Schulen mit Klimaanlagen ausgerüstet. Damit müssen die jungen Japaner temperaturmässig einiges mehr ertragen als die Büroarbeiter, die zumeist in gekühlten Räumlichkeiten arbeiten dürfen.
Veraltete Schulgebäude
Denn viele Schulgebäude stammen aus den 50er- und 60er-Jahren, die Infrastruktur ist schlichtweg veraltet. Für eine Aufrüstung mit Klimaanlagen fehlt in vielen Präfekturen jedoch das Geld. In den vergangenen Jahren haben Eltern wie auch Lehrer vehement die Installation von Klimaanlagen gefordert. Einige Lokalparlamente haben diesem Anliegen tatsächlich zugestimmt. Andere wollten dieses Budget nicht sprechen. Es gebe dringendere Renovierungsarbeiten, ist eine beliebte Begründung (Asienspiegel berichtete). Gerade die ältere Generation beruft sich gerne auf die Tatsache, dass sie selbst ganz gut ohne Klimaanlage die Schule überstanden hätten.
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