Kochende Väter
Während der Mann arbeiten geht, zieht die Frau die Kinder gross, erledigt den Haushalt und kocht für die ganze Familie: So sieht das klassische Rollenbild in Japans Familien aus (Asienspiegel berichtete). Doch allmählich ändern sich die Zeiten und Wertvorstellungen, wie eine Umfrage über die familiären Essgewohnheiten der Norinchukin Bank zeigt. 400 Tokioter Ehemännern zwischen 30 und 49 Jahren wurden hierzu befragt. Deren Antworten zeigen, dass sie nicht nur zunehmend am Familientisch präsent sind, sondern beim Kochen und dem anschliessenden Abwasch auch aktiv teilnehmen. So gaben 60,8 Prozent der befragten Väter an, dass sie zuhause kochen würden. 2007 lag dieser Anteil noch bei bescheidenen 29,8 Prozent. Fast 40 Prozent haben auch schon eine Bento-Lunchbox für ihre Kinder zubereitet.
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Nur noch 9,5 Prozent der Väter beteiligen sich überhaupt nicht im Haushalt. Vor 11 Jahren sagte noch fast jeder Dritte, dass er diesbezüglich nichts tue. 48,8 Prozent sagen sogar, dass sie jeden Tag mit der Familie frühstücken würden. Das abendliche Bier ist auch immer weniger ein Muss. Ganze 21 Prozent geben an, dass sie gar keinen Alkohol trinken. Das ist eine Steigerung um 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Erkenntnisse decken sich mit einer landesweiten Umfrage der Citizen Holdings aus dem Jahr 2015. Dort gaben ganz 50 Prozent der befragten Salarymen an, dass sie ihr Abendessen täglich zuhause mit der Familie essen würden (Asienspiegel berichtete). 1990 am Ende der wirtschaftlichen Boomphase des Landes lag dieser Prozentsatz bei tiefen 13 Prozent.
Ein erwünschter Wertewandel
Dieser gesellschaftliche Wandel wird inzwischen auch von der Politik gefördert. In einer Kampagne setzten sich die Gouverneure der Präfekturen der Südinsel Kyushu 2016 gleich persönlich für dieses Anliegen ein, indem sie für ein Werbevideo einen Tag lang eine über 7 Kilo Schwangerschaftsweste trugen. Deren Fazit: Wir sollten unsere Frauen bei ihrer täglichen Arbeit mehr unterstützen (Asienspiegel berichtete).
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