Die Sehn­sucht nach dem Landleben

Auf dem Land in Japan.
Auf dem Land in Japan. Foto: Asi­en­spie­gel

In der Regi­on Tokio leben 38 Mil­lio­nen Men­schen. Das macht ihn zum gröss­ten Bal­lungs­raum der Welt.Die Haupt­stadt­re­gi­on ist seit jeher das wirt­schaft­li­che Zen­trum, das Arbeit und Kar­rie­re­chan­cen bie­tet. Ein­zig Nago­ya, Osa­ka und Fuku­o­ka kön­nen noch eini­ger­mas­sen mit­hal­ten. Der Rest des Lan­des kämpft der­weil mit einem rasan­ten Bevöl­ke­rungs­rück­gang, vie­le Dör­fer kämp­fen gar um ihre Exis­tenz (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Die Regie­rung in Tokio wie auch die Behör­den in länd­li­chen Regio­nen sind seit Jah­ren dar­um bemüht, die­se Ent­wick­lung umzu­keh­ren. Mit Sub­ven­tio­nen, der Tou­ris­mus­för­de­rung, Land­schen­kun­gen (Asi­en­spie­gel berich­te­te) und Fami­li­en­pro­gram­men ver­su­chen sie, das Land­le­ben wie­der attrak­ti­ver zu machen. 

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Und tat­säch­lich gibt es unter urba­nen Japa­nern ein Bedürf­nis, aufs Land zu zie­hen. Dies hat eine Umfra­ge des Ver­kehrs­mi­nis­te­ri­ums erge­ben, wie die Nik­kei Shim­bun berich­tet. Es stell­te dabei die Fra­ge, ob die Regie­rung den Umzug aufs Land mehr för­dern soll. 25 Pro­zent der Befrag­ten zwi­schen 20 und 29 Jah­ren aus den Metro­po­len Tokio, Nago­ya und Osa­ka haben die Fra­ge mit Ja beant­wor­tet. Kei­ne ande­re Alters­grup­pe zeigt ein grös­se­res Inter­es­se, aus der urba­nen Welt aus­zu­bre­chen. Auch die Tokio­ter NGO Furu­sa­to Kai­ki Shi­en («Unter­stüt­zung für die Rück­kehr in die Hei­mat»), die Per­so­nen berät, die in länd­li­che Gegen­den zie­hen möch­ten, bestä­tigt bereits die­sen Trend unter den jün­ge­ren Japanern. 

Zwar bie­ten die Städ­te in Japan die bes­ten Kar­rie­re­chan­cen, zugleich ist das urba­ne Leben teu­er, stres­sig und sehr anonym. Vie­le jun­ge Men­schen schla­gen sich mehr schlecht als recht durch. Eine Hei­rat oder Fami­li­en­grün­dung kön­nen sich vie­le gar nicht leis­ten. Ein Umzug aufs Land ist somit oft ein bewuss­ter Ent­scheid für mehr Aus­ge­gli­chen­heit und Lebens­qua­li­tät. Dafür ist man auch bereit, einen tie­fe­ren Lohn hin­zu­neh­men. Im Gegen­zug fal­len alle Unan­nehm­lich­kei­ten des stres­si­gen Gross­stadt­le­bens weg. 

Das U-, I-, J- und Mago-Turn-Phänomen

Für die­ses Phä­no­men gibt es in Japan bereits einen Begriff. Von U-Turn spricht man auf Japa­nisch, wenn eine Per­son, die in die Stadt gezo­gen ist, wie­der in ihr länd­li­che Hei­mat zurück­kehrt. Gleich­zei­tig gibt es auch das I-Turn-Phä­­­no­­men, das einen Weg­zug an einen länd­li­che­ren Ort beschreibt, zu dem man kei­ne fami­liä­re oder sonst irgend­ei­ne Bezie­hung hat. Gemeint ist damit ins­be­son­de­re der Umzug eines Städ­ters aufs Land. Dane­ben gibt es noch den J-Turn (die Rück­kehr von der Stadt in die Nähe des Hei­mat­or­tes) oder neu auch den Mago-Turn (Umzug zum Hei­mat­ort der Gross­el­tern) (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

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