Japan im Umbruch: 3 Trends
Japan ist ein das Land, das gerade einen einschneidenden demographischen Umbruch erlebt und sich durch einige Besonderheiten auszeichnet. Ablesen lässt sich das an den Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung, welches das Innenministerium alljährlich aktualisiert. Hier drei Punkte, die besonders auffallen:
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1. Ausländer in Japan
In Japan lebten 2017 zurzeit 2‘497‘656 Ausländer. In nur einem Jahr ist diese Zahl um 174‘228 oder 7,5 Prozent gestiegen. Die Ausländer machen somit 1,96 Prozent der gesamten Wohnbevölkerung aus. Ihre Zahl wird in den nächsten Jahren stark ansteigen, um den Arbeitermangel auf dem Bau, in der Gastronomie, Industrie, Pflege oder Landwirtschaft zu kompensieren. Es sind hauptsächlich ausländische Studenten und Praktikanten, die diese Arbeiten zu tiefen Löhnen erledigen und sich befristet im Land aufhalten. Die meisten von ihnen stammen aus China, Südkorea und Vietnam. Lange sträubte sich Japan gegen eine Immigrationspolitik. Nun bestätigt aber auch die Regierung, dass sie zunehmend auf Arbeiter aus Übersee wird setzen müssen. Und da wären wir schon beim zweiten Punkt.
2. Der rasante Bevölkerungsrückgang
Die gesamte japanische Wohnbevölkerung beläuft sich aktuell auf 127‘707‘259 Millionen Menschen, wovon 125‘209‘603 Personen Japaner sind. Ihre Zahl nimmt seit 9 Jahren rasant ab. Alleine 2017 sank die japanische Bevölkerungszahl um 374‘055. Die 65-Jährigen machen inzwischen 27,66 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Die unter 14-Jährigen stellen nur noch 12,57 Prozent. Die Zunahme der Ausländer kann diesen Rückgang nicht vollständig ausgleichen. Japan ist daher wie kein anderes Land auf der Welt gezwungen, auf die Roboterisierung und Automatisierung vieler Wirtschaftsbereiche zu setzen.
3. Die komplette Urbanisierung
Der Bevölkerungsrückgang hat zudem die Urbanisierung Japans beschleunigt. In den Metropolregionen Tokio, Nagoya und Osaka leben aktuellen 64‘534‘346 Menschen. Damit lebt mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung, nämlich 51,54 Prozent, in diesen drei Regionen. Seit 12 Jahren verstärkt sich diese Tendenz. Auch die ausländische Bevölkerung wohnt hauptsächlich in den drei grossen Metropolregionen. 1,75 der 2,5 Millionen Ausländer, also mehr als 70 Prozent, sind in diesen urbanen Regionen zuhause.
Dabei ist zu beachten, dass auch Nagoya und Osaka inzwischen unter einem leichten Bevölkerungsrückgang leiden, weil die Menschen vermehrt nach Tokio ziehen. Alleine der Grossraum der Hauptstadt, zu dem auch die Präfekturen Saitama, Chiba und Kanagawa gehören, zählt mittlerweile 35‘443‘084 Millionen Einwohner. Tokios Bevölkerungszahl wächst noch immer. Die Hauptstadt gehört damit zu den grossen Ausnahmen. Denn von den insgesamt 1747 politischen Gemeinden in Japan erleben zurzeit 1469 einen Bevölkerungsrückgang.
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