Tokio 2020: Der Hitzemarathon
Der Marathon der Sommerspiele 2020 (24. Juli bis 9. August) wird zum grossen Schaufenster für Tokio. Kein anderer Anlass wird den Zuschauern am Fernseher so viele Sehenswürdigkeiten auf einen Schlag präsentieren können: Die Anlage des kaiserlichen Palastes, der Tokyo Tower, das Kabuki-Theater, die Ginza-Einkaufsmeile, der Bahnhof Tokio, die Nihonbashi-Brücke oder das grosse «Donnertor» Kaminarimon des Sensōji-Tempels sind einige prominente Beispiele. Die Strecke führt vom modernen Wolkenkratzer-Bezirk Shinjuku bis zum historischen Viertel Asakusa. Start und Ziel ist das Olympiastadion, das derzeit gebaut wird.
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Die grösste Sorge bei dieser Veranstaltung ist die Hitze. Am 2.(Frauen) und am 9. August 2020 (Männer) werden die Marathon-Läufe über die Bühne gehen. Das ist mitten im japanischen Hochsommer. Die aktuelle Hitzewelle mit Temperaturen, die regelmässig über 35 Grad ansteigen, ist ein Vorgeschmack (Asienspiegel berichtete).
Beachtet man die japanische Hitzestress-Karte für Tokio, dann sieht man, wie sich ein normaler Hochsommertag temperaturmässig entwickelt. Bereits um 9 Uhr am Morgen sind Temperaturen von über 30 Grad nichts Ungewöhnliches. Für die Mittagszeit gilt bereits die höchste Warnstufe rot. Nicht nur für die Läufer, sondern auch für die Zuschauer bedeutet dies eine enorme körperliche Belastung.
Ein Marathon in den frühesten Morgenstunden
Aus diesem Grund haben die Organisatoren nun angekündigt, dass die Marathonläufe spätestens um 7 Uhr am Morgen stattfinden werden, um die ganz grosse Hitze zu vermeiden, wie die Mainichi Shimbun berichtet. Es gibt sogar Personen, die sich für eine noch frühere Startzeit aussprechen.
Ausserdem arbeitet man an weiteren Massnahmen (Asienspiegel berichtete). Hohe Bäume und begrünte Wände entlang der Strecke sollen als Schattenspender dienen, den Asphalt will man mit einem Material überziehen, das die Feuchtigkeit besser speichern kann, um so die Oberflächentemperatur der Strasse zu senken. Anlagen, die einen sanften Sprühnebel verbreiten, werden eine weitere wichtige Kühlmethode sein.
1964 waren die Spiele im Oktober
Es ist kein Wunder, dass man die Sommerspiele 1964 in den Monat Oktober verlegte, um die Hitze des Hochsommers zu vermeiden und die Taifun-Saison zu umgehen. Der alljährlich stattfindende Tokyo Marathon findet aus denselben Grund im kühlen Februar statt. Für die Planung der Sommerspiele 2020 wurden solche Aspekte jedoch nicht berücksichtigt. Stattdessen sollen es nun frühe Startzeiten und die Technologie richten.
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