Willkommen im Samurai-Ninja-Flughafen
In Japan gibt es fast 100 Flughäfen. Einige davon sind besonders spektakulär. In Osaka, Kobe, Nagoya und Kitakyūshū hat man sie auf riesigen künstlichen Inseln gebaut (Asienspiegel berichtete). Doch eine spektakuläre Bauweise reicht nicht aus. Bei diesem intensiven Konkurrenzkampf brauchen die Airports auch gute Namen. Nagoyas internationaler Flughafen Chūbu, der stets im Schatten von Narita, Haneda und Kansai steht, hat bereits einen Spitznamen: «Centrair» nennt man ihn. Doch das reicht den Betreibern nicht aus. Hier bemüht man sich, den Flughafen zusätzlich zum «Samurai Ninja Airport» zu machen (siehe Tweets unten).
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So liegen Iga und Kōka, zwei Hochburgern der Ninja-Kultur, im erweiterten Einzugsgebiet des Flughafens. In Sekigahara in der Präfektur Gifu fand zudem im Jahr 1600 eine entscheidende Schlacht statt, die die Macht des Tokugawa-Hauses festigte und den Übergang zur Edo-Zeit (1603 bis 1868) markierte. Das historische Erbe dieser Region wird seit drei Jahren im Flughafen Chūbu aktiv gepflegt, mit Events, Ausstellungen, Restaurants-Speisen und Figuren zur Ninja- und Samurai-Kultur. Zwischen Juli und September ist sogar eine Ninja-Truppe im Flughafenareal unterwegs. Um dieses neue Image zu unterstreichen hat man eine eigene Website gestaltet. Der Flughafenbetreiber hofft sogar, dass die Fluggesellschaften dereinst vor der Ankunft ankündigen, dass man nun im «Samurai Ninja Airport» lande.
Manga-, Samurai- und Tanz-Flughäfen
Es handelt sich nicht um eine neue PR-Strategie in Japan. 21 der 98 Flughäfen tragen eine lokale Berühmtheit im Namen. Der Flughafen von Tottori heisst beispielsweise seit 2014 «Tottori Sakyū Conan Airport». Somit werden in einem Atemzug die berühmten Sanddünen sowie die Manga-Serie «Detektiv Conan», deren Autor aus der Region stammt, hervorgehoben (Asienspiegel berichtete). Der Flughafen Yonago in derselben Präfektur verwendet zudem die Manga-Figur Kitaro von Künstler Shigeru Mizuki. «Yonago Kitaro Airport» heisst es dort.
Ein weiteres Beispiel ist der Flughafen in Kochi auf Shikoku, der sich «Kochi Ryōma Airport» nennt. Der Samurai Sakamoto Ryōma, ein wichtiger Wegbereiter der japanischen Modernisierungszeit, stammte aus Kochi. In Tokushima spricht man vom «Tokushima Awaodori Airport» und macht somit gleich Werbung für den landesweit berühmten Awa-Odori-Tanz der Stadt (Asienspiegel berichtete).
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