«Don Qui­jo­te» im Minimarkt-Format

Ein Donki in Shinjuku, Tokio.
Ein Don­ki in Shin­juku, Tokio. Foto: Depo​sit​pho​tos​.com

Don Qui­jo­te, oder kurz Don­ki, ist das viel­leicht unge­wöhn­lichs­te Kauf­haus Japans. Kei­nes ist lau­ter und chao­ti­scher. Es beschreibt sich sel­ber als den «Palast der Schleu­der­prei­se». 420 gibt es davon in Japan. Bis 2020 sol­len es gar 500 wer­den. Die Unüber­sicht­lich­keit und der Lärm, ein Alb­traum für alle tra­di­tio­nel­len Kauf­häu­ser, hat bei Don Qui­jo­te Prin­zip. Jeder Able­ger, man­che davon haben 24 Stun­den geöff­net, ist voll­ge­stopft mit aller­lei Gütern. 

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Man fin­det alles bei «Don­ki»: Vom Sex­spiel­zeug über Lebens­mit­tel bis zur Lou­is Vuit­­­ton-Han­d­­­ta­­­sche. Die Läden haben die Struk­tur eines Irr­gar­tens, so dass der Kun­de auf eine Ent­de­ckungs­rei­se gezwun­gen wird und dabei auf Din­ge stösst, die er gar nie haben woll­te und den­noch kauft. Hier wird Shop­ping und Unter­hal­tung kom­bi­niert. Der Laden in Osa­ka besitzt sogar ein Rie­sen­rad, das in die Fas­sa­de ein­ge­baut ist (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Das Kon­zept ist so erfolg­reich, dass Don­ki seit 29 Jah­ren unun­ter­bro­chen ein Umsatz- und Gewinn­wachs­tum ver­zeich­net. Der Umsatz wird die­ses Jahr vor­aus­sicht­lich die Schwel­le von 1 Bil­li­on Yen errei­chen. Damit gehört das Unter­neh­men zu den ganz Gros­sen unter Japans Ein­zel­händ­lern. Nun macht sich Don­ki dar­an, die Con­ve­ni­en­ce Stores neu zu erfin­den. Hier­für hat der Kon­zern im ver­gan­ge­nen Jahr eine 40-pro­zen­ti­ge Betei­li­gung am Mini­markt-Gigan­ten Fami­ly Mart erwor­ben, der wegen des Arbeits­kräf­te­man­gels in Japan (Asi­en­spie­gel berich­te­te) und der zuneh­men­den Kon­kur­renz wie die gros­sen Dis­count-Dro­ge­ri­en, die inzwi­schen eben­falls zahl­rei­che Lebens­mit­tel und ande­re All­tags­pro­duk­te anbie­ten, in einer Kri­se gera­ten ist. 

Fami­ly Mart, pro­du­ced by Don Qujiote

Seit die­sem Jahr sind nun die ers­ten Resul­ta­te die­ser Koope­ra­ti­on zu sehen. «Fami­ly Mart, pro­du­ced by Don Qujio­te» heis­sen die­se Able­ger. Drei davon gibt es bis­lang in Tokio. Hier­zu wur­de alles umge­stal­tet und neu sor­tiert, wie Nik­kei Tren­dy berich­tet. Die Gestel­le sind höher. Die Zahl der ange­bo­te­nen Pro­duk­te wur­de um das 1,7-Fache auf 5000 erhöht. So gibt es bei­spiels­wei­se gleich 250 ver­schie­de­ne Frucht­gum­mi-Sor­ten. Die Prei­se sind im typi­schen Don­ki-Stil in gros­ser roter Far­be ange­schrie­ben. Ganz unty­pisch für einen Mini­markt wer­den nun auch vor dem Laden Pro­duk­te aus­ge­stellt, um mög­lichst die Auf­merk­sam­keit der Pas­san­ten auf sich zu ziehen. 

Es ist sozu­sa­gen ein Don Qui­jo­te im Minia­tur-For­mat. Das Kon­zept scheint fürs Ers­te auf­zu­ge­hen. Die Umsät­ze konn­ten in den ers­ten Wochen bereits um 50 Pro­zent und die Kun­den­zahl um 30 Pro­zent gestei­gert wer­den, wie Ryūtsū Biz berich­tet. Bis 2019 soll die Zahl der «Fami­ly Mart, pro­du­ced by Don Qujiote»-Läden auf 20 anwachsen.

Die Stand­or­te der ers­ten drei Donki-Family-Mart-Läden

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