Japans Flughäfen haben ein Kofferproblem
Manche Touristen kaufen in Japan so viel ein, dass sie gezwungen sind, einen grösseren Koffer zu kaufen. Vor dem Laden Ginza Karen in Tokio stehen sie zuweilen Schlange, um sich nach dem Shopping-Tripp ein neues Gepäckstück zu kaufen. Andere kaufen den Koffer vor dem Abflug im Flughafen selber. Die alten Koffer lassen sie gleich neben dem Abfalleimer oder in der Toilette liegen. Für die Flughafenbetreiber ist dies ein logistisches Ärgernis.
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Denn inzwischen sammeln sich so in den Internationalen Flughäfen Narita, Kansai und Chūbu in einem Jahr jeweils über 250 bis 300 verlassene Gepäckstücke an, wie die Asahi Shimbun berichtet. Das ist drei Mal mehr als noch vor fünf Jahren. Die gesammelten Koffern dürfen dabei nicht einfach entsorgt werden. Zuallererst müssen sie auf potentiell gefährliche Substanzen geprüft werden. Anschliessend werden sie als offizielle Fundgegenstände für eine Woche im Flughafen aufbewahrt, sofern sie noch in brauchbarem Zustand sind.
Erst danach dürfen sie der Polizei übergeben werden. Diese muss die Koffern wiederum bis zu drei Monaten lagern, bevor sie verkauft oder entsorgt werden dürfen (Asienspiegel berichtete). Abgeholt werden diese Fundsachen praktisch nie. Das unachtsame Entsorgen eines Koffers löst somit einen langwierigen Prozess aus, die nicht nur unnötig viel kostet, sondern auch eine überdurchschnittlich grosse Lagerfläche beansprucht (siehe Tweet unten).
Ein Geschenk für einen abgegebenen Koffer
Der Internationale Flughafen Kansai in Osaka geht nun neue Wege, um dieses Problem in den Griff zu bekommen, wie MBS News berichtet. Jeder Reisender, der seinen alten nicht mehr erwünschten Koffer bei den Schalterstellen von Kansai Airport Baggage Service oder JAL ABC abgibt und damit automatisch auf dessen Besitz verzichtet, erhält künftig einen Kugelschreiber oder ein anderes kleines Souvenir. Somit wird der Flughafen zum offiziellen Besitzer des Gepäckstücks, das so über eine Drittfirma unverzüglich weiterverkauft werden kann. Gleichzeitig werden damit viel Kosten eingespart.
Die neue Kampagne, die sich «Suitcase Reuse Service» nennt, ist seit dieser Woche in Kraft. Der Flughafen hofft damit, die Ansammlung neue Kofferberge zu verhindern. Mit einer mehrsprachigen Plakatkampagne im Flughafen will er auf dieses neue kostenlose Angebot aufmerksam machen.
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